VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTOS)

Fanol Perdedaj ist stolz wie Oskar. Nicht nur, dass der Löwen-Profi zur Gründungsmannschaft des Kosovo gehört, sondern auch, dass im ersten WM-Qualifikationsspiel in Finnland beim 1:1 gleich der erste Punkt eingefahren wurde. “Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Das macht mich unglaublich stolz, dass wir mit so einem kleinen Land jetzt offiziell mitspielen dürfen”, sagte der 1860-Verteidiger am Mittwochmittag an der Grünwalder Straße: “Wir sind ein Land, das keiner kennt. Wer das Spiel gegen Finnland gesehen hat, weiß, dass wir gute Fußballer sind. Wir hätten das Spiel auch gewinnen können. Der Präsident von Kosovo kam nach dem Schlusspfiff in unsere Kabine und sagte, dass er glücklich ist, dass wir uns für den Kosovo entschieden haben. Unser Ziel ist, dass wir unter die Top100 in der Fifa-Weltrangliste kommen. Wir wollen mit den Einnahmen, die wir von der Fifa bekommen, unser Land verschönern.”

Perdedaj spielte früher für die deutschen U-Nationalmannschaften - als aber der Plan kam, dass der Kosovo ein eigenes Team gründen will, war für den 25-Jährigen schnell klar, was er will: “Ich wollte immer für mein Land spielen. Der Fußball ist durch dieses WM-Qualispiel jetzt Gesprächsthema Nummer 1 im Kosovo.”

Das nächste WM-Qualfikationsspiel steigt bereits in ein paar Wochen - dann gegen Kroatien. “Wir werden aus Sicherheitsgründen wohl in Albanien spielen müssen”, glaubt Perdedaj, der sein Premieren-Trikot aus Finnland als Erinnerungstück behalten will. Eine Nationalhymne wurde für den Kosovo übrigens nicht gespielt. Perdedaj: “Wir haben noch keine Hynme.”