VON MARCO BLANCO UCLES UND CHRISTINA PAHNKE (FOTO)

Die Löwen befinden sich auf der Zielgeraden des Jahres 2022. Noch sechs Spiele stehen 1860 ins Haus, ehe aufgrund der Weltmeisterschaft in Katar die XXL-Winterpause - Mitte November bis Mitte Januar - die Liga vorerst auf Eis legt.

Will Sechzig seinen zweiten Tabellenplatz bis zur Pause verteidigen, muss eine gewaltige Steigerung im Vergleich zu den letzten Partien - vier Punkte aus vier Spielen - her. Denn das Restprogramm hat es in sich: Osnabrück, Wehen Wiesbaden, Bayreuth, Saarbrücken, Freiburg II und Essen warten noch auf das Team von Trainer Michael Köllner. Im großen db24-Check blicken wir auf die richtungsweisenden Spiele bis zur Winterpause:

Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (heute, 14.03 Uhr): Der Angstgegner der vergangenen Jahre, der Löwe konnte gegen Osnabrück in der Dritten Liga noch nie gewinnen. Die letzten drei Spiele gegen die Niedersachsen verloren die Sechzger, nur einmal konnte man immerhin ein 2:2 an der Bremer Brücke ergattern - nach 2:0-Führung wohlgemerkt. Seit rund sechs Wochen ist Tobias Schweinsteiger der neue Coach des VfL. Während man zuhause zweimal zu null gewann - 1:0 gegen Essen, 5:0 gegen Mannheim - zeigte man auswärts Nerven. Sowohl in Oldenburg (3:4) als auch in Dresden (2:3) gaben die Osnabrücker einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand und verloren die Begegnungen. Wichtige Erkenntnis für die Löwen: Niemals aufgeben, auch bei einem Rückstand ist gegen den VfL noch etwas möglich! Klar ist aber auch, dass 1860 mit geballter Entschlossenheit gegen die Osnabrücker Offensive rund um Ba-Muaka Simakala sowie die elektrisierende Atmosphäre an der Bremer Brücke dagegehalten muss, ansonsten wird es schwer zu punkten. db24 meint: Der Löwe schüttelt sich, zeigt es seinen Kritikern und holt in Osnabrück einen hart erkämpften Punkt.

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Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden (22. Oktober, 14 Uhr): Das nächste Topteam der Liga, das seine Visitenkarte auf Giesings Höhen abgibt. Drei Siege (unter anderem 3:2 in Ingolstadt) in sechs Auswärtsspielen - die Wiesbadener wissen, wie man auf fremden Plätzen siegt. Alle bisherigen sechs Duelle - zwei Siege 1860, ein Erfolg Wiesbaden, drei Remis - der Löwen in der Dritten Liga gegen Wehen waren eng - kein Team gewann eine Partie mit mehr als einem Tor Unterschied. Eine enge, heiße Kiste im Grünwalder Stadion scheint vorprogrammiert. Des einen Pech, des anderen Glück: Wiesbaden hat mit riesigen Verletzungssorgen zu kämpfen. Nicht weniger als acht potenzielle Stammspieler fallen derzeit aus, bis zum Spiel gegen die Löwen wird sich daran nichts groß ändern. Die Gäste werden also ersatzgeschwächt nach München-Giesing reisen - diese Chance muss Sechzig nutzen. Mit einem Erfolg gegen Wehen könnte man die Stimmung an der Grünwalder Straße 114 wieder ins Positive ziehen. db24 meint: Der Löwe betreibt - angetrieben von 15.000 Fans im Grünwalder Stadion - die Heimniederlage gegen Ingolstadt (1:2) wieder gut und feiert gegen Wiesbaden einen enorm wichtigen Heimsieg.

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Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth (29. Oktober, 14.03 Uhr): Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern: Beim oberfränkischen Aufsteiger stehen zahlreiche Ex-Löwen im Kader - unter anderem Felix Weber, Nico Andermatt und Markus Ziereis. Geschenke an die alten Kollegen verteilen ist aber verboten! Auf dem Papier ist der Löwe klar der Favorit, muss jedoch aufpassen: Für Bayreuth ist das Kräftemessen mit den Sechzgern das Spiel der Saison. Das dezeitige Tabellen-Schlusslicht weiß, dass es in jeder Partie an seine Schmerzgrenze gehen muss, um Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Dennoch sind die drei Zähler im Hans-Walter-Wild-Stadion aus Löwensicht fest eingeplant auf dem Weg in die Zweite Liga - ein Selbstläufer wird es jedoch sicherlich nicht. db24 meint: Will 1860 aufsteigen, muss in Bayreuth gewonnen werden!

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Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (6. November, 15 Uhr): Spätestens seit der umkämpften Aufstiegs-Relegation in die Dritte Liga 2018 ist bei Löwen-Partien gegen die Saarländer ordentlich Würze im Spiel. Die beiden Ex-Sechzger Richard Neudecker und Adriano Grimaldi - der voraussichtlich noch verletzt fehlen wird - tun ihr Übriges. Ein fußballerischer Leckerbissen ist auf Giesings Höhen nicht wirklich zu erwarten. Vielmehr werden sich beide Teams in einer kampfbetonten Partie keinen Zentimeter schenken. In vier Drittliga-Partien konnte 1860 Saarbrücken nie besiegen - in der vergangenen Saison gab es zwei hart umkämpfte Unentschieden zwischen zwei Teams, die sich häufig auf dem Platz neutralisieren. Klar ist: Wie in München-Giesing ist auch im Saarland schnell Unruhe da - der Druck auf beiden Teams dürfte hoch sein.
db24 meint: Die Leidenschaft wird entscheiden - der Löwe muss brennen! Das Team mit dem größeren Willen an diesem Sonntag wird die drei Zähler mitnehmen.

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Auswärtsspiel beim SC Freiburg II (9. November, 19 Uhr): Ganz unangenehmer Ausflug für 1860 unter der Woche in den Breisgau. Die Freiburger sind das Spitzenteam, auf dem der wenigste Fokus liegt, da die Zweitvertretung nicht aufstiegsberechtigt ist. Unterschätzen darf man die SCF-Bubis - derzeit Tabellensiebter - allerdings keinesfalls. Der Löwe muss im alterwührdigen Dreisamstadion von Beginn an hellwach sein, der jungen Mannschaft den Zahn ziehen - anders als zuletzt der BVB-Reserve im Signal-Iduna-Park (1:1). Blauer Mutmacher: In der vergangenen Saison gab es gegen die SCF-Reserve zwei Siege für Sechzig - 2:1 in Freiburg, gar 6:0 (!) im Grünwalder Stadion. Und wer weiß: Vielleicht kann im Breisgau auch 1860-Torjäger Marcel Bär wieder mitmischen - schaden würde es mit Sicherheit nicht. db24 meint: Bündelt der Löwe seine Kräfte im Endspurt, ist ein Sieg in Freiburg drin.

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Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (14. November, 19 Uhr): Flutlicht, Traditionsduell, Jahresabschluss im Grünwalder Stadion: In Sachen Motivation dürfte es beiden Teams bei diesem Spiel definitiv nicht fehlen. Bekommt 1860 seine PS offensiv auf die Straße, wird die schwächste Defensive der Liga massive Probleme bekommen. Zu unterschätzen ist RWE, das mutmaßlich trotz des Termins am Montagabend von zahlreichen Schlachtenbummlern in Giesing unterstützt werden wird, allerdings keinesfalls. Nach dem katastrophalen Saisonstart haben sich die Nordrhein-Westfalen stabilisiert, überraschten unter anderem mit Siegen gegen Saarbrücken (1:0) und Freiburg II (3:0). Agiert der Löwe nicht von Beginn an hellwach und mit Messern zwischen den Zähnen, droht Essen ein unangenehmer Stolperstein zum Jahresausklang zu werden. db24 meint: Ein Sieg gegen den Aufsteiger ist für eine angenehme Winterpause an der Grünwalder Straße 114 unabdingbar!

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