VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

“Bei mir spielt Dennis Dressel immer.” Sagte Löwen-Trainer Michael Köllner vor ein paar Monaten.

Dass diese Aussagen inzwischen überholt sind, bestätigt auch ein kurzer Blick in die Datenbank: Dressel wird nur noch eingewechselt - er hat seinen Platz im neuen und alten Köllner-System an Richard Neudecker verloren. Und den einzigen Sechser in der 4-1-4-1-Variante spielt Quirin Moll - und das äußerst stabil.

Bankdrücker Dressel.

Und wenn er dann mal seine Chance bekommt, wie zuletzt beim 2:1 in Freiburg, dann schleicht Dressel nur über den Platz (db24-Note 5) und drückt dem Löwen-Spiel nicht seinen Stempel auf. Werbung in eigener Sache sieht definitiv anders aus. Seinen letzten Einsatz in der Startelf hatte Dressel am 1. März beim 2:1-Coup über Kaiserslautern.

Wird Dressel, der seit 2007 bei den Löwen ist, von seinen eigenen Zukunftsplanungen blockiert? Köllner behauptete am Mittwoch in der Zoom-PK an der Grünwalder Straße 114: “Die Pläne von Dennis sind noch nicht gereift. Deswegen beschäftige ich mich nicht, was nächste Saison ist.”

Sollte Köllner aber, denn db24 weiß: Der Mittelfeldspieler, der im Sommer ablösefrei ist, flog Anfang der Woche nach Hamburg. Er wurde dort gesichtet. Und das höchstwahrscheinlich nicht, um eine Touristen-Bustour durch die Elbstadt zu machen.

Nach db24-Informationen hat der ambitionierte Zweitligist St. Pauli großes Interesse am Löwen-Talent, besonders Trainer Timo Schultz soll ein Befürworter des Löwen sein - wechselt Dressel (32 Saison-Einsätze, ein Tor, Marktwert 400.000 Euro) im Sommer zum Kult-Verein vom Kiez? Theoretisch könnte der gebürtige Dachauer gleich zweimal aufsteigen: Die Hanseaten stehen fünf Spieltage vor dem Ende auf dem Relegationsplatz, der zu den Entscheidungsspielen gegen den Bundesliga-16. berechtigt.

St. Pauli - nicht das schlechteste Ziel für einen wie Dressel.