VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Rudi Bommer (63) hat eine ganz große Bundesliga-Karriere hinter sich. Mit 39 Jahren (!) spielte er noch für Eintracht Frankfurt in der Beletage des deutschen Fußballs. Er kam insgesamt auf sagenhafte 417 Bundesliga-Einsätze. Später war er auch erfolgreicher Trainer, stieg 2006/2007 mit dem MSV Duisburg in die Bundesliga auf. Dass es im Jahr 2004 bei 1860 nicht klappte, lag auch am schwierigen Umfeld an der Grünwalder Straße. Heute arbeitet Bommer für MagentaSport als Experte. Vor dem Liga-Start macht Bommer für db24 den Aufstiegscheck:

seine Top-Aufstiegskandidaten: „Die aktuell ersten 6 Klubs machen das unter sich aus. Dresden, Ingolstadt, Wehen-Wiesbaden und mit leichten Abstrichen, der TSV 1860 München, sind meine Favoriten.“

seinen Ex-Klub 1860: „Ich hoffe, dass Sascha nix passiert. Dann können die Löwen lange oben mitmischen. Von Mölders profitieren alle – nicht nur wegen seiner Tore. Er ist auch Vorbild für die Jungen. Insgesamt zeichnet Sechzig eine sehr gute Mentalität aus. Sie geben nie auf, verfügen über eine gute Achse.“

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Michael Köllner: „Großes Kompliment, Köllner macht das hervorragend. Er hat einen guten Mix aus Robustheit und spielerischer Qualität gefunden. Bleibt zumindest nach Außen ruhig. Ich schaue den Trainern immer ins Gesicht und studiere die Gesichtszüge. Köllner wirkt entspannt – und das bei Sechzig.“

Dynamo Dresden: „Seit Kauczinski auf die Dreierkette umgestellt hat, läuft es besser für Dynamo. Das Spiel in die Spitzen läuft besser und mit höherem Tempo. Führungsspieler wie Hartmann tun Dresden sehr gut. Kauczinski zahlt das Vertrauen nach dem Abstieg zurück. Für mich zählt, wie er mit dem Druck umgeht. Das macht er gut.“

Ingolstadt: „Ingolstadt hat eine gute Qualität und Tiefe im Kader. Das ist ein kompaktes Team. Jeder kann Tore schießen. Und Tomas Oral kann Aufstieg!“

SV Wehen Wiesbaden: „Die haben sich nach einem Zwischentief gut gefangen. Rustikale Defensivarbeit und vorne etwa mit Malone einen richtig guten Angreifer. Das Duo Hock und Rehm passt offenbar gut zusammen.“

Saarbrücken: „In Saarbrücken hält sich eine große Erwartung, selbst als Aufsteiger. Zuletzt fehlte das Glück, das wird jetzt harte Arbeit für Trainer Kwasniok. Denn nur über Euphorie und Motivation verbleibst du nicht an der Spitze. Das Team hat mich schon auch überzeugt.“

Rostock: „Bei Hansa weiß ich noch nicht so recht, wo die Reise hingeht. Mir fehlte vorne einfach der Punch, die Durchschlagskraft. Trainer Härtel macht das unaufgeregt und gut – Rostock ist nun auch kein ganz einfacher Klub mit der Tradition.“

zur neuen, alten Wechselregel (von drei auf fünf Einwechsel-Optionen): “Das hilft natürlich den Teams mit einer guten Kadertiefe. Wie Dresden, Wehen Wiesbaden und Ingolstadt. FCI-Sportdirektor Henke hatte ja eine Rückkehr lautstark gefordert. Einige Argumente sprechen auch dafür: der Trainer kann besser aufs Spiel einwirken, er hat weniger unzufriedene Spieler, weil mehr Einsatzzeit garantiert ist. Vermutlich werden die Verletzungen weniger. Andererseits ist das auch ein Kostenfaktor. Du musst dir als Klub einen breiteren Kader leisten können. Es werden mehr Prämien ausbezahlt.“