VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Stadt München drohen durch die Corona-Krise Verluste im dreistelligen Millionen-Bereich - und trotzdem wird offenbar am geplanten Umbau des Grünwalder Stadions (Erhöhung von 15.000 auf 18.105 Plätze, Kostenpunkt nach Schätzungen mehr als 32 Millionen Euro) festgehalten.

Laut “AZ” könnte es schon am Freitag zum Durchbruch kommen - und das obwohl Stadtkämmerer Christoph Frey (SPD) schon vor der Corona-Krise davor gewarnt hatte, dass die Stadt bis 2023 wegen den zu vielen und zu teuren Investitionen 4,3 Milliarden Euro Schulden aufbauen wird.

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Umfrage endete am 28.04.2020 15:00 Uhr
Nein! Mit Corona war`s das!
53% (1491)
Ja! OB Dieter Reiter wird sein Wort halten!
33% (929)
Ich hatte vorher Hoffnung, aber jetzt...keine Chance!
14% (379)

Teilnehmer: 2799

Und trotz Corona und leerer Stadtkasse will Grün-Rot an der Kapazitätserweiterung des Grünwalder Stadions festhalten. “An unserer bisherigen Position hat sich nichts geändert”, sagt Grünen-Fraktionschef Florian Roth gegenüber der “AZ”. Den Ausbau in der Form, wie er im Juli 2019 beschlossen wurde, sehe man “weiterhin als gegeben” an. Und SPD-Fraktionschefin Verena Dietl, die auch im Verwaltungsrat des TSV 1860 sitzt und als Freundin der Kultstätte gilt, sagte zur “AZ”: “Wir haben uns eindeutig positioniert und bleiben bei unserer Haltung.”

Nicht eingeplant haben die Politiker freilich die Beschwerden der Anwohner. Eine Klage reicht theoretisch aus, um den geplanten Bau abzublasen.

Vor Corona zahlte der TSV 1860 1,5 Millionen Euro Miete für das Grünwalder Stadion (inklusive MVV, VIP-Alm) - Geschäftsführer Michael Scharold bat die Stadt schon vor der Krise, die Miete zu senken. Klar ist auch: Sollte das Stadion ausgebaut werden, wird auch die Miete deutlich angehoben.