VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Satz von Robert Reisinger ist in Stein gemeißelt. “Herr Ismaik ist von uns abhängig. Denn ohne uns gäbe es keine Lizenz”, sagte der Ober-Löwe vor einigen Monaten gegenüber dem “kicker”.

Wirklich?

Der 55-jährige Unternehmensberater aus Kirchheim will am 30. Juni auf der Mitgliederversammlung des TSV 1860 für weitere drei Jahre im Amt bestätigt werden. Sein Konzept? Viele Nadelstiche und wenig Fortschritt an der Grünwalder Straße. Zuletzt hatte Reisinger via 50+1 ein günstiges Ismaik-Darlehen (unter ein Prozent Zinsen) abgelehnt und dafür einen weiteren Sponsoren-Deal mit der Bayerischen angeschoben, indem auf Weisung für zwei Jahre die Namensrechte am NLZ vergeben werden. Von diesen 500.000 Euro können nur rund 300.000 Euro in Transfers verwendet werden.

Ist 50+1-Präsident Robert Reisinger noch der richtige Ober-Löwe?

Umfrage endete am 02.07.2019 13:00 Uhr
Nein!
73% (7788)
Ja!
23% (2406)
Ich enthalte mich der Stimme.
5% (493)

Teilnehmer: 10687

Damit erzürnt Reisinger, der Meister der Konsolidierung, Ismaik erneut. Dabei bräuchte der 55-jährige Reisinger eigentlich die Hilfe aus Abu Dhabi, damit der TSV 1860 weiter existieren kann: Zum 30. Juni, just zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung, werden nach db24-Informationen Darlehen in Höhe von 18 Millionen Euro fällig.

Wenn Ismaik die Fortführungsprognose über 2020 hinaus nicht unterschreibt, dann müssen die Löwen nicht nur mit einer Strafzahlung rechnen, sondern im schlimmsten Fall auch über eine Insolvenz nachdenken. Ob Reisingers neuerliche Konfrontation mit dem Mehrheitsgesellschafter wirklich gut überlegt war?