VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Es war im Jahr 2006, als der damalige Löwen-Präsident Alfred Lehner in einem Tagungsraum in der Allianz Arena vors Mikrofon trat und sagte: “Liebe Delegierten, wir haben ein Problem. Die Einladungen an die Delegierten sind nicht fristgerecht verschickt worden.” Der TSV 1860 hatte zwei Tage zu spät seine Einladungen an die Delegierten verschickt, so dass die Delegiertenversammlung anfechtbar gewesen wäre. Otto Steiner, der damals eine Gegenbewegung zu der von der Faninitiative “PRO1860” unterstütztem Präsidentschaftskandidaten Karsten Wettberg anführte, sagte: “Das ist ein Komödiantenstadl. Wir müssen endlich ein ernster Stadl werden.”

Um genau solch ein peinliches Szenario bei der Mitgliederversammlung am 30. Juni in der Konzerthalle “Zenith” zu verhindern, geht der TSV 1860 nach db24-Informationen auf Nummer sicher und lädt die Mitglieder samt Infoschreiben zur Mitgliederversammlung neu ein, die ausschließlich über das Vereinsheft ihre Informationen beziehen. Der Verein wird dies innerhalb der nötigen Frist tun. Rund 4000 Mitglieder sind angeblich davon betroffen.

Was ist der Hintergrund? Bei der Versendung des Vereinsheftes gab es eine Panne. Viele waren nicht richtig adressiert, weil die Technik dem Verein bei der Beschriftung einen Bärendienst erwies und Vor- und Nachnamen vertauschte. Im Vorjahr gab’s bei 1860 bereits Probleme mit der Versendung der Mitgliedsausweise. Hunderte 1860-Mitglieder bekamen ihre Ausweise nicht zugeschickt. 2017, kurz nach dem Zwangsabstieg, wurde die Mitgliederversammlung kurzfristig verschoben.

Der amtierende Präsident Robert Reisinger wurde vom Verwaltungsrat um Sebastian Seeböck im Frühjahr wieder vorgeschlagen - jetzt haben die Mitglieder es in der Hand, die Zukunft des TSV 1860 zu bestimmen. Rund 17.000 Mitglieder sind wahlberechtigt.