VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (MIS-FOTO)

Der TSV 1860 hat auf die “kicker”-Enthüllung reagiert, in der aus einer E-Mail von Verwaltungsratsboss Dr. Markus Drees hervor geht, dass gegen Investor Hasan Ismaik eine “Politik der Nadelstiche” gefahren werden soll. Absender der Presseerklärung ist nicht Drees selbst, sondern sein Stellvertreter Sascha Königsberg. Der Student dokumentiert in seinem Schreiben, dass er die Wortwahl von Drees offenbar stützt. Von Distanzierung von Drees’ Äußerungen keine Spur. Die Mitteilung im Wortlaut:

In der Ausgabe des Kicker-Sportmagazins vom 15.01.2018 zitiert Autor Mounir Zitouni aus einer E-Mail des Verwaltungsratsvorsitzenden Dr. Markus Drees, die ausschließlich an den geschlossenen Kreis der Verwaltungsräte des TSV München von 1860 e.V. zur internen Abstimmung gerichtet war.

Unabhängig vom zitierten Inhalt gilt es zunächst festzustellen, dass sich Verwaltungsratsmitglieder zur Verschwiegenheit über erhaltene vertrauliche Berichte und vertrauliche Beratungen verpflichten. Die Wahrung der Vertraulichkeit ist für eine offene unbefangene Meinungsäußerung und Meinungsbildung innerhalb des Gremiums unerlässlich.

Stünde es einem Mitglied frei, Vorgänge, die ihm bei Beratungen des Verwaltungsrates zur Kenntnis gelangen, nach eigenem Ermessen an Dritte oder in die Öffentlichkeit zu tragen, wäre – zum Schaden des Vereins – eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Verwaltungsrat unmöglich.

"Kicker" enthüllt brisante E-Mail: Ist Markus Drees als Verwaltungsratschef des TSV 1860 noch tragbar?

Umfrage endete am 29.01.2018 10:00 Uhr
Nein, Drees muss sofort zurücktreten!
79% (6819)
Natürlich! Ich unterstütze den Kurs von Drees!
21% (1827)

Teilnehmer: 8646

Aus den Reihen der aktuell amtierenden Verwaltungsräte hat niemand den im Kicker-Sportmagazin zitierten vertraulichen E-Mail-Verkehr an Dritte weitergereicht. Der Verwaltungsrat kennt jedoch mittlerweile den Urheber des Vertrauensbruchs. Die Quelle der Information konnte zugeordnet werden. Der Verwaltungsrat behält sich juristische Schritte gegen den Urheber vor. Weitere Indiskretionen aus unserem Gremium können ausgeschlossen werden.

Der Verwaltungsrat des TSV München von 1860 e.V. respektiert unterschiedliche Ansichten und Einschätzungen, aber keinen Bruch der Verschwiegenheit aus durchsichtigen politischen Motiven wie geschehen.

Anmerkung: Interessant ist, warum im Verwaltungsrat des TSV 1860 der Aufschrei nicht groß war, als der Kooperationsvertrag dem e.V. nahestehenden Wochenanzeiger zugespielt wurde - und offenbar auch Ulla Hoppen Einsicht in die Unterlagen bekam.