VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Die Bayerische, seit einem Jahr stolzer Hauptsponsor des TSV 1860, hat sich bereits gegen eine Zukunft mit Investor Hasan Ismaik ausgesprochen. Nach dieblaue24-Informationen lädt die Münchner Versicherung heute andere Löwen-Sponsoren zu einem Treffen in die Neuperlacher Firmenzentrale ein, auch um über die Neuausrichtung des Klubs zu diskutieren. Und dabei wird mit Sicherheit auch über ein Thema getuschelt werden, mit dem sich der Regionalligist aus Giesing seit gestern auseinandersetzen muss.

Die Löwen-Geschäftsstelle hat am Dienstag eine hochbrisante Mail von 1860-Sponsor MAN erhalten (das komplette Schreiben liegt der dieblaue24-Redaktion vor). In diesem Brief, der an Präsidium, Verwaltungsrat, Sponsoren und Investor adressiert ist, distanziert sich das Weltunternehmen aus München klar und deutlich von der Öffentlichkeitsarbeit von Interimspräsident Robert Reisinger zum Thema Stadion-Gewalt beim Relegationsrückspiel gegen Regensburg. “Mit großer Verwunderung haben wir am Montag das TV-Interview von 1860-Präsident Robert Reisinger im Bayerischen Fernsehen zum Thema Gewalt im Stadion zur Kenntnis genommen. Darin relativierte und verharmloste Herr Reisinger die unerträglichen Ausschreitungen eines Teils der Löwen-Fans. Er erklärte die Gewaltorgie mit dem Hinweis, man müsse berücksichtigen, dass sich die Fans wegen des Spielverlaufs in einem emotionalen Ausnahmezustand befunden hätten. Aussagen und Erklärungsversuche dieser Art decken sich in keiner Weise mit unseren Vorstellungen von Fairplay, Respekt und Gewaltfreiheit im Fußballsport”, schrieb Hartmut Sander, der Vice President Corporate Communication MAN.

Finden Sie den neuen Kurs des TSV 1860 richtig?

Umfrage endete am 27.06.2017 08:00 Uhr
Nein, ich kann mich mit diesen Personen nicht identifizieren!
61% (772)
Ja, man muss Investor Ismaik die Stirn zeigen!
37% (471)
Mir egal: Hauptsache Grünwalder Stadion!
2% (31)

Teilnehmer: 1274

Weiter erklärte er: “Wir lehnen in aller Deutlichkeit die Sichtweise und Beschwichtigungsversuche von Herrn Reisinger ab. Wir bitten den TSV 1860 München eindringlich, sich öffentlich von jeglicher Gewalt klar und deutlich zu distanzieren. Die positiven Abstrahleffekte des TSV 1860 auf unsere Marke sind ohnehin in der augenblicklichen Situation dürftig. Oben genannte öffentliche Statements tragen nichts zur Verbesserung der angespannten Lage bei - im Gegenteil.”

Wir fordern den Verein auf, sich für die Zukunft professionell und zielgerichtet auf allen Ebenen neu aufzustellen und sich ausschließlich auf den sportlichen Erfolg zu fokussieren.

Es scheint so, dass MAN (13,6 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2016) den derzeitigen politischen Kurs sowie die Außendarstellung des TSV 1860 alles andere als zielführend findet. Zwar sei das Unternehmen “grundsätzlich bereit”, den Regionalliga-Klub auch nach dem Abstieg zu unterstützen, aber offenbar nicht um jeden Preis. Sander deutlich: “Wir fordern den Verein auf, sich für die Zukunft professionell und zielgerichtet auf allen Ebenen neu aufzustellen und sich ausschließlich auf den sportlichen Erfolg zu fokussieren.”