VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Die Fans schieben Frust. Es war nicht die 0:2-Niederlage bei den Sportfreunden Lotte und das folgende Pokal-Aus im Achtelfinale, sondern das Wie dieser Pleite, dass die Anhänger auch am Tag danach noch immer fassungslos macht. Ohne Leidenschaft, ohne Mumm und ohne Plan präsentierte sich in Lotte eine herzlose 1860-Mannschaft, die bei einem Weiterkommen im Viertelfinale auf Borussia Dortmund getroffen wäre. Die Stimmen aus Lotte:

Vitor Pereira: „Wir sind gut reingekommen in das Spiel. Wir haben versucht, auf diesem Rasen zu spielen, was nicht einfach war. Wir hatten am Anfang gute 30 Minuten. Bis zum Tor waren wir gut im Spiel und besser als Lotte. Nach dem Tor hatten wir sehr viele Schwierigkeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr viele Konterchancen zugelassen und am Ende war der Sieg von Lotte auch verdient. Jetzt müssen wir uns auf die Liga konzentrieren. Wir haben viele Probleme, die wir lösen müssen und nur wenig Zeit und wir müssen einfach weiter arbeiten.”

Maxi Wittek: „Der Frust der Fans ist absolut nachvollziehbar. Ein großes Lob und vielen Dank, dass so viele unter der Woche hierhergekommen sind. Natürlich ist das für alle enttäuschend. Wir haben uns heute den Schneid abkaufen lassen.“

Jan Mauersberger: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein recht gutes Spiel gemacht. An der Einstellung hat es nicht gelegen. Das 0:2 war der Knackpunkt.”

Sebastian Boenisch: “Wir sind gut ins Spiel gekommen, aber uns ist es auf diesem Untergrund unheimlich schwer gefallen. Das soll keine Ausrede sein, aber bei solchen Platzverhältnissen ist es gut, wenn man in die Box kommt. Denn dann kann immer mal ein Ball reingehen. Doch das ist uns nicht gelungen. Der letzte Pass und die Flanken kamen nicht an, insofern sind wir verdienterweise heute nicht weitergekommen.“

Ismail Atalan (Trainer Sportfreunde Lotte): „Nach Spielende musste ich mich kurz selber finden. Die Art und Weise wie wir Fußball Spielen gefällt mir. Die Mannschaft macht es mir als Trainer unglaublich einfach. Wir hatten die ersten 25 Minuten Probleme, ins Spiel zu finden. Wir hatten da zu viel Respekt. Wir haben viel Willen und Bereitschaft gezeigt. Das 1:0 war für uns der Dosenöffner. Dadurch sind wir besser ins Spiel gekommen, haben mehr Selbstbewusstsein gehabt. Nach der Halbzeit haben wir richtig, richtig guten Konterfußball gezeigt. Wir hätten sofort das 2:0 machen müssen. Ich glaube, das war ein 4:0 oder 5:0, verpackt als ein 2:0, um Thomas Tuchel zu zitieren. Wenn wir die Konter besser ausspielen, haben wir früher Ruhe. 1860 hat individuelle Klasse, aber richtig gefährlich waren sie dann nicht. Ein absolut verdienter Sieg für uns. Ich bin stolz auf die Art und Weise. Ich wünsche Pereira alles Gute bei den Löwen.“