VON OLIVER GRISS

Voller Angriff auf die 1860-Bosse: Hasan Ismaik. Foto: GRISS Voller Angriff auf die 1860-Bosse: Hasan Ismaik. Foto: GRISSDer 1860-Investor greift die Machtebene des Zweitligisten an: "Die Wahrheit ist, dass sie sich nicht wirklich um den Klub kümmern, sondern um ihre Ämter und ihr Ansehen in den Medien" 

Lange hat Hasan Ismaik geschwiegen - doch jetzt kann er nicht mehr. Er kocht. Gegenüber der "tz" schießt der Löwen-Investor aus Jordanien vor dem großen Showdown am 7. Januar an der Grünwalder Straße scharf. "Das Problem ist, dass meine Partner versuchen, die Fans für sich zu gewinnen, indem sie falsche Bedenken äußern und falschen Verlangen zeigen, Vereinsinteressen schützen zu wollen. Dabei machen sie starke Sprüche. Sie schaffen falsche Szenerien, die bei keinem Treffen diskutiert worden sind. Die Wahrheit ist, dass sie sich nicht wirklich um die Klub kümmern, sondern um ihre Ärmter und ihr Ansehen in den Medien. Sie haben den Klub durch schlechtes Management und noch schlechtere Entscheidungen ruiniert." 

Dabei wollte Ismaik nur eines: 1860 retten! Ismaik zur "tz":  Welche Partei hat nun an die Mannschaft und die Fans geglaubt und verdient deren Vertrauen? Nach dem großartigen Empfang, den ich in München  erfahren habe, fühlte ich mich verantwortlich, die Fans glücklich zu machen. Der Verein war am Rande der Insolvenz, und ich hätte einfach wieder gehen können, aber das habe ich nicht. Ich habe mich entschieden zu bleiben, weil ich an den Verein zutiefst geglaubt habe und immer noch glaube und die Mannschaft und die Fans unterstützen will. Ich habe die ganzen Schulden des Klubs bezahlt und habe mehr als zehn Millionen Euro als Darlehen gegeben, als ich wusste, dass ich bei einem Scheitern der Mannschaft alles verlieren würde. Ich bin derjenige, der am meisten mit dem Verein sympatisiert und sich am meisten um ihn kümmert, weil mein Geld auf dem Spiel steht. Ich verfolge die finanziellen Belange des Vereins. Ansonsten wäre der Verein innerhalb eines Jahres kollabiert."

Und dann greift er Schneider, Schäfer & Co. an: "Das Vereinsmanagement treibt politische Spielchen und käut die gleiche Geschichte über den Geist und die Tradition und die Schuldenfreiheit des Klubs wieder.  Die kritische Frage ist: Wie kann der Verein Geld erwirtschaften, ohne in der 1. Bundesliga zu spielen? Sie wollen die Sachen belassen, wie sie sind. Warum sollte ein alter Mann wie Schneider am Präsidentenposten festhalten? Die einzige Erklärung ist, dass seine persönlichen Interessen und sein Öffentlichkeitsdrang ihn dort halten. Ich appelliere an jeden, der mein Handeln mit dem 1860-Team kritisiert, zu kommen mit mir über seine beabsichtigten Pläne, den Klub erfolgreich zu machen, zu diskutieren."

Was muss sich ändern bei 1860? Diskutieren Sie mit!