VON OLIVER GRISS

Mit Ivica Olic wollte sich der TSV 1860 wieder ein neues positiveres Image aufbauen. Dass ausgerechnet der ehemalige Bundesliga-Hero nun mit seinem “Ausflug” in die Welt der für ihn verbotenen Glücksspiele dafür sorgt, dass der Giesinger Verein neuerlich in die negativen Schlagzeilen gerät, ist ein weiteres trauriges Kapitel in der 1860-Geschichte. Olic’ verzockt sich in einem Online-Wettbüro gewaltig - den Schaden hat nicht nur der sympathische Kroate im Spätherbst seiner Karriere, sondern in erster Linie wieder mal die Löwen. Die Kritiker würden frotzeln: Typisch Sechzig halt!

Dass Olic vom DFB-Sportgericht für zwei Spiele gesperrt wird, in denen er aufgrund von Knieproblemen ohnehin nicht spielen hätte können, macht die Hiobsbotschaft für 1860 in einer schwierigen sportlichen Phase erträglicher - nicht aber, dass Olic über Nacht seinen Status als sauberer Sportsmann und Vorbild verloren hat. Und das nur wegen ein bisschen Spass, wie es Olic selbst beschrieben hat?

Er, der einstige Superstar des FC Bayern, hat sich mit seinen 37 Jahren selbst düpiert - weil er, der zigfache Fußball-Millionär, in der Gutmütigkeit seinen Kumpels die Kreditkarte fürs Zocken aushändigt. Das ist nicht nur ein “großer Fehler” (Thomas Eichin), sondern an Dummheit und Naivität kaum zu überbieten. Jeder Profi weiß bei der Vertragsunterschrift: Fürs Trikotausziehen gibt`s Gelb - für die Teilnahme an Fußballwetten Rot. Das sind nunmal die Spielregeln.

Dass die Löwen ihren Stürmer nicht fristlos gekündigt haben, hängt damit zusammen, dass Olic zum einen nicht auf 1860-Spiele gewettet hat und auch laut DFB nicht im Zusammenhang mit möglicher Wettmanipulation steht. Olic sollte seine Entgleisung schnell wieder gutmachen. Vielleicht mit einer großzügigen Spende für irgendein Charityprojekt - und bei den Fans am besten mit vielen Toren.

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