VON OLIVER GRISS

Noch ist es an der Grünwalder Straße relativ ruhig. Die wenigsten Büros sind derzeit besetzt. Nur Sportchef Oliver Kreuzer und Präsident Peter Cassalette waren am Montag in der 1860-Geschäftsstelle. Der Ober-Löwe bereitet sich auf seinen Besuch in Abu Dhabi bei Investor Hasan Ismaik vor. Mit seinem Spar-Konzept will Cassalette den Jordanier überzeugen (“Wir müssen an die Dinge rangehen, die schmerzhaft sind”), damit er weiter in den Krisenklub investiert. “Für 1860 ist dieser Besuch eine Chance, vielleicht die letzte, die wir nicht verstreichen lassen dürfen. Wir müssen nach diesem letzten Strohhalm greifen, ohne aber absurde Sachen zu machen”, erklärte Cassalette zuletzt im dieblaue24-Interview.

Nach dieblaue24-Informationen fliegt Cassalette nun doch bereits am heutigen Dienstag zu Ismaik - und der 62-jährige Mayrhofer-Nachfolger ist sich darüber im Klaren, dass sein Drei-Tage-Trip nach Abu Dhabi richtungsweisend für den TSV 1860 sein wird. Weil Verwaltungsrat-Boss Karl-Christian Bay verhindert ist, wird Cassalette höchstwahrscheinlich alleine zu Ismaik fliegen. Dabei hätte es sich angeboten Sportdirektor Kreuzer mitzunehmen, schließlich verantwortet der 50-Jährige das größte Problemkind des TSV: Die abstiegsbedrohte Zweitliga-Mannschaft.


Wie Kreuzer jetzt gegenüber dieblaue24 verriet, schrieb er Ismaik kurz nach Weihnachten auch eine persönliche E-Mail mit dem Angebot, ihm in Abu Dhabi das sportliche Konzept des TSV 1860 näher zu bringen. “Ich habe Ismaik per Mail angeboten, ihm zu präsentieren, wo unsere Probleme sind”, erklärte der ehemalige Bundesliga-Profi: “Ismaik soll doch ein Gefühl dafür bekommen, warum 1860 seine Hilfe jetzt unbedingt braucht. Bislang habe ich leider noch keine Reaktion auf meine Mail bekommen.” 1860 benötigt unbedingt Ismaiks finanzielle Unterstützung. Die versprochene Million, die für weitere Winter-Transfers notwendig ist, ging bislang nicht auf dem Konto der Fußballfirma ein.

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