VON PASCAL LAWITSCH

TZ: Der japanische Nationalspieler Yuya Osako ist der wertvollste Neuzugang der Winterpause. Seit er das Trikot der Löwen trägt, fallen auch wieder Stürmertore. Dabei bleibt der 23-Jährige aber sehr bescheiden, trotz seiner vier Toren aus sechs Spielen und seinem wichtigen Ausgleichstor in Aue: “Nein, meine Kameraden müssen sich nicht bei mir bedanken. Ich muss dem Team danke sagen, weil es mein Tor vorbereitet hat.” Seine Ausstiegsklausel hatte er sich im Vertrag vermerken lassen und mit jedem Tor sei es unwahrscheinlicher, dass 1860 den Japaner nach der WM noch weiter halten kann. Doch ein klein wenig Hoffnung lässt Yuya noch bestehen: „1860 ist ein toller Klub. Aber jetzt kann ich noch nicht sagen, wie es weitergeht.“  Die Suche nach einem Sportdirektor geht in die nächste Runde. Noch immer wurde kein Nachfolger präsentiert und es sickerte durch, dass  Ernst Tanner auch kein Interesse an diesem Job bei 1860 habe. Der frühere Leiter der Löwen-Nachwuchsabteilung  habe einen bestehenden Vertrag bei Red Bull Salzburg und das Thema sei für ihn deshalb nicht in Frage gekommen. Außerdem habe er starke Zweifel daran, dass sein Verein in einfach hätte ziehen lassen. Über 1860, seinen ehemaligen Arbeitgeber findet er nicht nur positive Worte: „„Jeder, der es wird, der wird es schwer haben. Die ganze Situation ist doch prekär und schwierig. Beim TSV 1860 wurde doch zehn Jahre lang mehr oder weniger ohne Konzept gearbeitet.“

AZ: Wieder einmal hatte der Ungar Gabor Kiraly maßgeblichen Anteil daran, dass die Löwen zumindest einen Punkt einfuhren. Diesmal mischte der Torwart kurz vor Schluss vorne mit und war Ausgangspunkt des späten Ausgleichstors von Yuya Osako, als er den Ball lang und hoch zu Daniel Adlung spielte, der den Japaner dann in Szene setzte. Kiraly selbst sei sehr zufrieden mit seiner Offensivaktion: „Ich wollte die Mitte auflösen. Es waren dann natürlich klasse Aktionen von Adi und von Osako. Es war ja die letzte Chance. Ich schalte mich häufig vorne ein, wenn es so knapp ist. Meistens ist das dann auch erfolgreich. Bei mehr als 50 Prozent der Angriffe fallen dann auch Tore, wenn ich mit vorne bin.“

Bild: Journalist Thomas Ernstberger schreibt, dass die Löwen mit Yuya Osako vielleicht den besten Spieler seit dem Abstieg 2004 verpflichten haben.  Nicht nur, weil der Japaner mit einem Assist und einem Tor in Aue den Löwen einen Punkt rettete, sondern weil seine Bilanz nach sechs Spielen und vier Toren hervorragend sei. Osako sei zu gut für die 2.Liga und es sei jetzt schon klar, dass 1860 ihn nicht halten können wird. Auch Friedhelm Funkel sei begeistert über den 23-Jährigen: „Er rackert, macht und tut und gibt alles – und ist dafür erneut mit einem Tor belohnt worden.“ Außerdem denke der Coach, dass er den japanischen Nationalspieler bald in der Bundesliga spielen sehe werde.