VON ALEX SICHENEDER

Auch wenn Hasan Ismaik bei einer Pressekonferenz in London seine Bereitschaft erklärt hat, den TSV 1860 weiter zu unterstützen, ist an der Grünwalder Straße 114 von Weihnachtsfrieden keine Spur. Grund: Die Zweitliga-Fußballer stehen am Abgrund - das 0:3 in Freiburg war ein neuerlicher Beweis, dass die Löwen  zurecht um ihre Existenz fürchten. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Vitus Eicher (Note 4): Insgesamt 15 Torschüsse kamen auf den Kasten des 1860-Keepers, dreimal lag der Ball im Netz. Nur einen Ball konnte er sicher halten. Der gebürtige Erdinger strahlt leider nicht die Sicherheit aus, die sein Vorgänger Gabor Kiraly an den Tag legte. Es wäre keine Überraschung, wenn 1860 im Winter auf der Torhüterposition eine Veränderung vornimmt.

Gary Kagelmacher (Note 5): Spielte neben Schindler Innenverteidiger - wirkte anfangs sehr stabil, doch je länger das Aufeinandertreffen dauerte, desto mehr tauchte der Uru-Löwe ab.

Christopher Schindler (Note 5): Der Kapitän wirkt überspielt, unsicher und inkonsequent. Nicht mehr der Leader, den die Mannchaft so dringend bräuchte.

Maxi Wittek (Note 4): Der U20-Nationalspieler war an diesem Nachmittag der einzige Löwe, der sich gegen die Niederlage stemmte. Zwar wirkte er in der Defensive zeitweise überfordert, probierte aber trotzdem immer wieder mittels Vorstößen in die Offensive einen Ehrentreffer der Löwen zu ermöglichen.

Daylon Claasen (Note 5): Ganz schwach - nichts mehr zu sehen von seiner Sommer-Form.

Dominik Stahl (Note 5): Nach langer Verletzungspause gab der Ur-Löwe sein Debüt und agierte als Abräumer vor der Löwen-Abwehr. Bewies großes Kämpferherz, aber leitete mit seinem Fehlpass vor dem 0:1 die Pleite im Breisgau ein. Nach 70 Minuten war er mit der Kraft am Ende und wurde ausgewechselt.

Daniel Adlung (Note 5): Das große Fragezeichen bei 1860. Schwache Zweikampfquote (43 Prozent), unterirdische Standards und chronische Ideenlosigkeit. So kann Trainer Möhlmann nicht mehr lange am Franken festhalten.

Michael Liendl (Note 5): Indisponiert und ein Schatten seiner selbst. Zweifelsohne ein guter Fußballer, wirkt aber nicht austrainiert und behäbig.

.Romuald Lacazette (Note 5): Neben Stahl feierte auch der junge Franzose gegen Freiburg sein Debüt. Lacazette wurde als Perspektivspieler geholt und wusste in den ersten 30 Minuten zu überzeugen. Danach sah man seine Unerfahrenheit doch deutlicher als es Möhlmann lieb war.  Aber durchaus ein Mann für die Zukunft.

Rubin Okotie (Note 5): Ein schwaches Spiel des Österreichers: Der Topscorer gab über 90 Minuten hinweg nur einen einzigen Torschuss ab und war vom Spiel der Löwen abgekapselt. 1860 ist von seinen Launen abhängig.

Stefan Mugosa (Note 5): Ein Schuss aus 25 Metern in der Anfangsphase – das ist alles was der Montenegriner am 4. Advent zustande brachte. Möchte 1860 in der Zweiten Liga überleben, MUSS in der Winterpause ein neuer Stürmer her – mit oder ohne Hilfe aus Abu Dhabi.

Marius Wolf (Note 5): Die Leidenschaft und Aggressivität, die ihn in seinen ersten Zweitligaspielen auszeichneten, hat der Coburger komplett verloren. Ist Wolf zu schnell “groß” geworden?

Benno Möhlmann (Note 5): Natürlich sind dem Trainer-Urgestein aufgrund des limitierten Kaders die Hände gebunden, doch dass die Mannschaft nicht austrainiert wirkt und teilweise die Leidenschaft vermissen lässt, kann der Trainer schon beeinflussen.

Wie haben Sie die Löwen bewertet? Diskutieren Sie mit!