VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 kommt trotz Überzahl gegen Union Berlin nicht über ein 0:0 hinaus  - Premiere von Neuzugang Mugosa glückt nur teilweise

Obwohl sich die Löwen selbst um die Früchte ihrer Arbeit gebracht haben, belohnte Trainer Torsten Fröhling nach dem 0:0 gegen Union Berlin seine Mannschaft - mit zwei freien Tagen. Um im Tabellenkeller der Zweiten Liga nicht den klaren Blick zu verlieren. Die Sechziger stehen mit zwei Punkten auf Relegationsplatz 16. Abwehr-Boss Gary Kagelmacher: “Wir sind enttäuscht, dass wir die drei Punkte nicht mitgenommen haben. Wir haben gut gespielt, aber hatten leider kein Glück.” Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Vitus Eicher (Note 3): Der Torwart aus Erding wird immer souveräner - alles, was auf sein Tor kam, entschärfte er im Keim. Auffällig: Auch mit dem Fuß wird das Eigengewächs immer besser.

Gary Kagelmacher (Note 4): Hatte zweimal Pech mit Schüssen aus dem Hinterhalt - diesmal war der Rechtsverteidiger nicht so dominant wie sonst. Zwar ließ der Uru hinten nichts anbrennen, aber nach vorne fehlten die Präzision.

Kai Bülow (Note 3): Eine solide Partie - dass die Löwen in dieser Spielzeit das erste Mal Zu-Null spielten, war auch sein Verdienst.

Christopher Schindler (Note 3): Der Aggressiv-Leader. Gute Körpersprache, lieferte sich verbitterte Zweikämpfe mit Ex-Löwe Bobby Wood.

Maxi Wittek (Note 4): Ein Auftritt mit Licht und Schatten: Wenig Impulse nach vorne, viele Konzentrationsfehler im Spielaufbau. Dass er derzeit konkurrenzlos auf seiner Position ist, ist kein Vorteil für ihn.

Milos Degenek (Note 4): Schwache Vorstellung des jungen Serben: In der Luft zwar gewohnt dominant, doch diesmal mit unübersehbaren Defiziten am Boden. Wer Degenek aber kennt, weiß: Ihm stinkt das am allermeisten.

Daniel Adlung (Note 4): Mühte sich zwar, aber konnte diesmal dem Spiel nicht den nötigen Stempel aufdrücken - zu allem Überfluss verschoss er den Elfmeter, als er den Ball nur an den Pfosten (64.) setzte.

Daylon Claasen (Note 3): Bester Löwe! Immer wenn der kleine Südafrikaner am Ball war, sorgte dies für Verwirrung in der Union-Abwehr. Sehr elegant und explosiv am Ball. Sein Eifer wird auch irgendwann wieder belohnt.

Marius Wolf (Note 4): Nein, den Willen konnte man dem jungen Offensiv-Talent nicht absprechen, aber diesmal war Wolf nicht zwingend genug, um für die entscheidenden Momente im 1860-Spiel zu sorgen. Nach 75 Minuten entnervt ausgewechselt.

Stephan Hain (Note 3): War bis zu einer verletzungsbedingten Auswechslung (Knie!) ein belebendes Element in der Löwen-Offensive - und das nicht nur, als er nach einer tollen Körpertäuschung den Pfosten traf. Als er nicht mehr dabei war, riss irgendwie auch der Faden.

Rubin Okotie (Note 4): Aufsteigende Tendenz - auch wenn er bei seinem rausgeholten Elfer, den Daniel Adlung verschoss, eigentlich nicht mehr auf dem Spielfeld hätte sein dürfen. Die TV-Bilder beweisen: Das war eine halbe Schwalbe - und hätte folglich Gelb und damit Gelb-Rot nach sich gezogen. Unterm Strich ist Okotie  seit Februar 2015 ohne Torerfolg. Damals traf er per Elfmeter beim 1:2 gegen Heidenheim.

Stefan Mugosa (Note 4): Ein eher verhaltenes und glückloses Debüt im Löwen-Trikot - aber das wird auch der junge Montenegriner selbst so sehen, dass er noch viel Luft nach oben hat. Die fehlende Bindung zu den Kollegen war nicht wegzudiskutieren.

Korbinian Vollmann (Note 4):  Unauffällig. Konnte seine Chance nicht nutzen, so wird er über seine Rolle als Reservist nicht hinauskommen.

Valdet Rama (Note 4): Als er heiß lief, war das Spiel schon wieder vorbei.  Seine Qualitäten, die er zweifelsohne hat, kommen viel zu selten zum Tragen.

Torsten Fröhling (Note 4): Gab dem Schiedsrichter eine Teilschuld an den verlorenen zwei Punkten - dabei sollte der Löwen-Trainer vielmehr die Defizite bei seiner eigenen Mannschaft ansprechen: Die  fast chronisch fehlende Torgefahr, die den Verein erneut um den Lohn bringt.

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