VON OLIVER GRISS

Lauth war bester Löwe - Feick wie ein Fremdkörper - Kiraly kassiert in einer Halbzeit vier Tore - Halfar taucht ab

Der Trainer ging nach der Pressekonferenz wortlos den Stadion-Innenraum. Vielleicht hatte sich Reiner Maurer (52) auch über sich selbst geärgert: Seine Offensiv-Taktik wurde beim 2:4 in St. Pauli gnadenlos bestraft. In acht Minuten kassierten die Löwen drei Gegentreffer. Zu viel. Deswegen kündigte der Löwen-Trainer in seiner ersten Enttäuschung schon mal an: “Wir haben jetzt genug Alternativen, um dem ein oder anderen mal eine Verschnaufpause zu gönnen.” Wen er damit meinte, verriet Maurer natürlich nicht. Die blaue Noten-Parade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 4): Erst bärenstark, in der zweiten Hälfte dann viermal überwunden. Klar, dass der Ungar schon angenehmere Nachmittage erlebte.
Toni Rukavina (Note 5): Für den Serben war’s eine unterdurchschnittliche Leistung - man kennt ihn anders.
Stefan Buck (Note 5):  Kämpferisch konnte man dem Ex-Augsburger freilich keinen Vorwurf machen, doch bei der ein oder anderen Situation merkte man ihm die fehlende Spielpraxis einfach an.
Christopher Schindler (Note 5): Die hitzige Atmosphäre schien ihm zunächst zu gefallen am Millerntor: Er fightete sich ins Spiel, je länger es dauerte, desto größer wurden dann allerdings auch die Fehler.
Arne Feick (Note 5): Wie ein Fremdkörper mit einer brutalen Fehlerquote - sein Vorteil allerdings: Er hat auf seiner linken Abwehrseite keine Konkurrenz - oder doch bald?
Stefan Aigner (Note 5): Hatte das 1:0 auf dem Schlappen - ansonsten gab’s vom Ur-Löwen nicht viel zu sehen. Ein Tag zum Vergessen.
Daniel Halfar (Note 5):  Der Edel-Techniker nahm sich eine Künstler-Pause. Die sollte er sich nicht zu oft nehmen…
Daniel Bierofka (Note 4): In Abschnitt eins ganz stark, nach dem Wechsel konnte der Ex-Nationalspieler auch nicht dazu beitragen, den Pauli-Orkan auszublasen.
Kai Bülow (Note 4): Grätschte, köpfte, fightete - am Ende wars dann doch zu wenig. Das Tandem Bülow & Bierofka -schon wieder vor dem Aus?
Benny Lauth (Note 3): Beim Elfmeter hat er seinen Kumpel Tschauner trocken zum 0:1 verladen - auch sonst war’s ein Genuß, Lauths Ballbehandlung zu beobachten. Nach gut einer Stunde entkräftet ausgewechselt - nach voriger Absprache. Bester Löwe!
Kevin Volland (Note 3): Der junge Allgäuer wird seinen Weg machen: Holte das 1:0 heraus, beim Eigentor von Kevin Schindler zum 2:0 war Volland der Ausgangspunkt.  Sehr kraftvoll.
Manuel Schäffler (Note 5): Trifft in den Testspielen nach Belieben - aber in St. Pauli strahlte das Sturm-Talent alles andere als Torgefahr aus.
Collin Benjamin: Kam zu spät für eine Bewertung.