VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Felsbrocken, der [okotie] von den Schultern gefallen ist, den konnte man von Bochum bis nach München plumpsen hören. “Es war ein extrem wichtiger Sieg”, erklärte der Österreicher nach dem 3:0 in Bochum - und der zweifache Torschütze begründete dies auch: “Wir waren vor Bochum am Tabellenende - und das ist ein Platz, der ganz und gar nicht zu 1860 passt.” Mit dem Dreier im Ruhrpott ist der Löwe auf Platz 14 geklettert.  Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Stefan Ortega (Note 2): Zurück zu alter Form - sorgte mit seiner Bierruhe dafür, dass der TSV 1860 zum zweiten Mal in dieser Saison zu Null spielte. Seine starke Eins-gegen-Eins-Situation gegen Gregoritsch puschte ihn zusätzlich.

Martin Angha (Note 3): Konnte erstmals seit seinem Wechsel von Nürnberg nach Giesing im Löwen-Trikot überzeugen - wenn er noch das Feintuning am Ball verbessert, wird 1860 noch viel Freude an ihm haben. Physisch sehr stark.

Gui Vallori (Note 2): Starke Partie als Abwehrboss: Ein Ästhet am Ball wird der 32-jährige Spanier mit gewöhnungsbedürftiger Frisur zwar nicht mehr - aber dieses Defizit machte der Ex-Kapitän mit Leidenschaft und Herzblut weg. Glück für ihn, dass sein einziger Fehler von Terodde nicht zum möglichen 1:0 für Bochum verwandelt wurde.

Christopher Schindler (Note 3): An der Seite von Vallori legte der Löwen-Kapitän seine Zurückhaltung ab: Ein Auftritt, der ihm neues Selbstvertrauen geben dürfte. Warum nicht öfter so?

Maxi Wittek (Note 3): Tomasov? Hertner? Wojtkowiak? Wittek! Er ist die Zukunft der Löwen und machte ein ordentliches Spiel: Nach nervösem Beginn steigerte sich der 19-jährige Echinger von Minute zu Minute. Darf wiederkommen!

Julian Weigl (Note 3): Nach farbloser erster Hälfte drehte Weigl nach dem Wechsel so richtig auf - herausragend seine Vorarbeit zu Okoties erster Torchance. Der U20-Nationalspieler kann ruhiger noch ein wenig aufgeweckter werden.

Ilie Sanchez (Note 4): Als Mittelfeld-Boss muss er dominanter und aggressiver werden - in Bochum hat er genau dies oft genug vermissen lassen.

Daniel Adlung (Note 1): Ohne seinen besten Kumpel Moritz Stoppelkamp ist der Ex-Wolfsburger auf dem besten Weg sich zu emanzipieren. Übernimmt erstmals Verantwortung bei 1860 - und das tut der Mannschaft sehr gut. Machte womöglich sein bestes Spiel im Löwen-Trikot: Bereitete beide Okotie-Treffer per Freistoß vor - und erzielte das 3:0 selbst.

Marius Wolf (Note 3): Start-Debüt für den 19-Jährigen - und was für eines: Rannte um sein Leben, was die eindrucksvolle Laufleistung von 11,5 Kilometer unterstrich. Eine Bereicherung für das Löwen-Spiel.

Rubin Okotie (Note 1): Erzielte in Bochum seinen zweiten Doppelpack in dieser Saison, was ihm den Platz an der Sonne in der Torschützenliste der Zweiten Liga bringt: Acht Saisontreffer nach 12 Spieltagen - das ist eine Hausnummer. Hat ein Neuzugang seit dem Abstieg 2004 schon mal besser eingeschlagen?

Valdet Rama (Note 3): Diesmal eher unauffällig  - aber dennoch wichtig fürs Kollektiv.

Daylon Claasen, Marin Tomasov und Yannick Stark: Alle kamen zu spät für eine Bewertung.

Markus von Ahlen (Note 2): Stellte die Mannschaft mit seinem Matchplan perfekt auf Bochum ein - sein Risiko mit drei 19-Jährigen in der Startelf (Wittek, Wolf, Weigl) wurde zurecht mit drei Punkten belohnt. Siege sind die beste Medizin gegen den Löwen-Blues.

Die Löwen-Fans (Note 2): Rund 1000 Anhänger waren im Ruhrpott mit dabei - davon reisten allein 600 mit dem Sonderzug aus München an. Was würde unser Klub nur ohne diese Fans machen?

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