VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Den Sonntag haben die Löwen-Profis freibekommen. Sie dürfen sogar auf die Wiesn. “Ich kann ihnen das nicht verbieten”, sagte Trainer Markus von Ahlen nach dem 2:0-Derbysieg über Greuther Fürth, “aber jeder, den es raus zieht, muss wissen, dass Alkohol die Leistung blockiert.” Die blaue Notenparade:

Stefan Ortega (Note 2): Dass er sein erstes Zu-Null-Spiel für den TSV 1860 feierte, lag auch an ihm selbst: Beim Stand von 1:0 gewann er das 1:1-Duell gegen Ex-Löwe Pledl. Das war entscheidend. Ein toller Rückhalt, der trotz seiner 21 Jahren schon sehr weit ist.

Martin Angha (Note 3): Seine Athletik bringt die Löwen weiter - keine Frage. Doch der Ex-Nürnberger agiert zeitweise noch viel zu ungestüm, wodurch der TSV 1860 den ein oder anderen Freistoß für den Gegner in Kauf nehmen musste.

Kai Bülow (Note 1): Der Stabilisator - mit seiner Ruhe und Zweikampfbilanz (hat er überhaupt einen verloren?) war er einer der Väter des Derby-Sieges. So wird’s schwer für die Konkurrenz, wieder an ihm vorbei zu kommen.

Christopher Schindler (Note 2): So stellt man sich einen Löwen-Kapitän vor: Giftig, dominant, willig - weiter so!

Grzegorz Wojtkowiak (Note 3): Vor allem in der ersten Hälfte irre Laufbereitschaft, nach dem Wechsel baute er immer mehr ab und verlor das ein oder andere Laufduell.

Julian Weigl (Note 3): Hat aus seinem jugendlichen Leichtsinn (Taxi-Affäre) gelernt: Seine Beweglichkeit und Laufbereitschaft (diesmal 12,1 Kilometer) sowie sein gutes Auge sind ein wichtiger Baustein im vorgegebenen 4-3-3-System. Dem Verein tut es gut, wenn ein Eigengewächs wie er auf dem Platz ist.

Ilie Sanchez (Note 2): Krönte seine starke Leistung als unwiderstehlicher Dirigent mit einem Zaubertor zum 2:0, als er Greuther Fürths Torhüter Hesl mit dem Außenrist überlupfte. Stark auch: Er hatte mit 84 die meisten Ballkontakte der Löwen-Profis.

Edu Bedia (Note 3): Nachdem er zuletzt beim 0:1 in Sandhausen auf der Tribüne saß, bekam er von von Ahlen eine neue Chance: Der ehemalige U21-Nationalspieler Spaniers war ein Mosaiksteinchen, das zum ersten Saison-Dreier führte.

Daniel Adlung (Note 1): Zuckerpass zu Okoties 6. Saisontreffer - und auch sonst eine löwen-starke Vorstellung: Warum der gebürtige Fürther nicht schon vorher erste Wahl bei 1860 war, versteht nach diesem Auftritt keiner. Seine Präsenz auf dem Platz wird in den kommenden Wochen entscheidend sein.

Valdet Rama (Note 3): Muss seine gute Schnelligkeit noch mehr zur Geltung bringen - dann wird 1860 viel Freude mit dem albanischen Nationalspieler haben.

Rubin Okotie (Note 2): Wer ist nochmal Yuya Osako? Bereits am 8. Spieltag hat der Österreicher den Vorjahreswert des hochgelobten Japaners eingestellt, erzielte Saisontreffer Nummer 6. Ein Beißer, wie ihn 1860 gebraucht hat. Für ihn dürfte es ein kleines Märchen sein.

Rodri (Note 3): Kam als Joker - und bereitete mit einem gewonnenen Zweikampf Sanchez’ 2:0 vor. Ansonsten eher ein glückloser Auftritt.

Markus Steinhöfer, Yannick Stark: Beide kamen zu spät für eine Bewertung.

Markus von Ahlen (Note 1): Drehte an ein paar Stellschrauben (er brachte altbewährtes Personal mit Adlung, Bülow und Weigl) -  und interpretierte das Spielsystem anders als Vorgänger Ricardo Moniz: Es brachte den ersten Heimsieg. Dann kann man nur sagen: Alles richtig gemacht!

Die Löwen-Fans (Note 1): Klar, es waren nur 18.300 Zuschauer im Stadion - doch das tat der bombastischen Stimmung in der Nordkurve keinen Abbruch. Der Zusammenhalt war bis auf die Ehrentribüne zu spüren. Mitentscheidend: Die Rückkehr der CN ins Zentrum der Leidenschaft.

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