VON OLIVER GRISS UND MARK GEIGER

Ausgerutscht mit Sechzig: Benny Lauth. Foto: WAGNER Ausgerutscht mit Sechzig: Benny Lauth. Foto: WAGNERNur 1:1 gegen Ingolstadt - und Schmidt verteidigt das Ergebnis: Tomasov feiert Tor-Premiere - Wood und Makos floppen

Als Benny Lauth & Co. nach dem ernüchternden 1:1 gegen den Audi-Klub Ingolstadt Richtung Nordkurve schlichen, gab’s ein Pfeifkonzert von den Rängen: Wieder hat der TSV 1860 einen Matchball versäumt - und bleibt mit sechs Punkten Rückstand auf Platz drei auf Rang sieben stehen. Nichts Neues aus Fröttmaning, wenn der Löwe spielt. Die Schmidt-Elf kann 2013 daheim einfach nicht gewinnen: Nach den 0:1-Pleiten gegen Lautern und Bochum reichte es diesmal nur zu einem 1:1 gegen die Donaustädter. "Wir haben es nicht geschafft, Ingolstadt vom Tor wegzuhalten", meinte Trainer Alex Schmidt nach dem Abpfiff und ergänzte kritisierend: "Man kann nicht erwarten, dass wir den Gegner 3:0 oder 4:0 aus dem Stadion schießen. Wir müssen uns fragen, ob wir nicht die Ansprüche zu hoch schrauben. Ich sehe Ingolstadt mit uns auf Augenhöhe."  Die blaue Notenparade:

Gabor Kiraly (Note 3): Eine sehr unauffällige Partie des Ungarn. Bis zum 1:1 bekam er keinen ernsthaften Torschuss zu halten. Bei Eiglers Gegentor chancenlos.

Grzegorz Wojtkowiak (Note 3): Defensiv eine starke Vorstellung des polnischen Nationalspielers. Doch offensiv nicht wirklich aktiv. Auch seine Einwürfe sind inzwischen ein Kalauer - vielleicht sollte er es auch mal kurz probieren. Mittlerweile hat sich jede Zweitligaabwehr auf Wojtkowiaks lange Hereingaben eingestellt 

Gui Vallori (Note 3): Gewann sehr viele Zweikämpfe, sowohl am Boden als auch in der Luft. Beim Gegentreffer dann aber auch zu spät.

Kai Bülow (Note 3): Der Ex-Rostocker ebenfalls mit einer grundsoliden Vorlstellung am Sonntagnachmittag.

Malik Fathi (Note 2): Der frühere Nationalspieler machte seine linke Seite komplett dicht und setzte auch Akzente nach vorne. So stellt man sich einen modernen Linksverteidiger vor. Ein guter Transfer von Sportchef Hinterberger.

Dominik Stahl (Note 4): Zu Beginn sehr wacklig und mit etlichen Fehlpässen. Später stabilisierte er sich, doch vor dem Gegentreffer schoss er unglücklich Mitspieler Ola Kamara ins Gesicht, was die komplette Löwenabwehr verwirrte und letztendlich ausschlaggebend für den Ausgleich war.

Daniel Bierofka (Note 3): Der Ur-Löwe mit einer guten Leistung in der Balleroberung und in der Spielübersicht, wenngleich die technischen Fehler schon längst nicht mehr zu übersehen sind. Daher immer wieder mit einigen unnötigen Ballverlusten. Laut Trainer Alex Schmidt stand sein Einsatz bis kurz vor Spielbeginn auf der Kippe - wegen Rückenbeschwerden.

Moritz Stoppelkamp (Note 4): Der Ex-Hannoveraner hatte schon stärkere Auftritte für die Löwen. Eine eher unpräsente Partie des Rechtsaußen. Seine Auswechslung zur Halbzeit kam dennoch für viele sehr überraschend, da "Stoppel" dafür bekannt ist, dass er nach einer Stunde meist noch einmal eine Stufe höher schalten kann, während beim Rest auf dem Platz die Kräfte schwinden.

Marin Tomasov (Note 3): Feierte gegen Ingolstadt seine Tor-Premiere für die Löwen, als er den Chipball von Benny Lauth traumhaft gegen die Laufrichtung des FC-Keepers Ramazan Özcan verwertete! Doch in der Rückwärtsbewegung nach wie vor mit taktischen Defiziten.

Rob Friend (Note 4): Der Kanadier ließ sich zwar immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen, um aktiv am Spiel teilzunehmen, doch selbst bei seiner großen Stärke, dem Kopfballspiel, konnte er nicht glänzen. Strahlte zudem keine Torgefahr aus.

Benjamin Lauth (Note 3): Bereitete die 1:0-Führung gekonnt vor - auch wenn der Ball eigentlich für Friend gedacht war. Auch darüber hinaus mit vielen tollen Aktonen, vor allem aufgrund seiner erstklassigen Ballbehauptung und Körperbeherrschung. Doch ein Tor blieb ihm gegen Ingolstadt verwehrt.

Bobby Wood (Note 5): Der US-Boy nicht so auffällig wie sein neongelbes Schuhwerk: Kam schon nach 45 Minuten für Stoppelkamp, doch viel gelang ihm nicht. 

Grigoris Makos (Note 5): Mit Geschwindigkeitsdefiziten und Zweikampfschwäche (gewann nur ein Duell). Auch raumeröffnende Pässe wollten ihm nicht wirklich gelingen.

Ola Kamara: Kam zu spät für eine Bewertung.

Alexander Schmidt (Note 4): Versuchte sehr aktiv an der Seitenlinie sein Team zu dirigieren, doch als Ingolstadt immer mehr drückte, konnte auch er nichts mehr ändern. Tomasovs Startelfnominierung passte aufgrund des 1:0-Führungstreffers, Woods und Makos’ Hereinnahme entpuppten sich allerdings als Flops. 

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