VON FLORIAN GRESS UND MARK GEIGER

Geht's jetzt endlich aufwaerts?Alexander Schmidt. Foto: WAGNER Geht’s jetzt endlich aufwaerts?Alexander Schmidt. Foto: WAGNER…und Trainer Schmidt besteht beim 3:1 in Duisburg seinen persönlichen Härtetest

Sie hatten eine gehörige Portion Wut im Bauch, die Löwen - und das war gut so: Die Schmidt-Elf drehte am Samstagnachmittag einen 0:1-Rückstand in einen am Ende verdienten 3:1-Sieg in Duisburg. Klar, der Acht-Punkte-Rückstand auf Kaiserslautern bleibt bestehen, doch immerhin haben die Löwen im Westen gezeigt, dass sie das Siegen nicht verlernt haben. Alexander Schmidt: "Die Mannschaft hat die Vorgaben gut umgesetzt. Der Sieg war eine Belohnung für die harte Arbeit und ist wichtig fürs Selbstvertrauen. Er wird uns allen einen Schub geben."

Nicht unwichtig außerdem: Trainer Alexander Schmidt hat gezeigt, dass er  Druck-Situationen gewachsen ist. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 1): Was würden die Löwen nur ohne ihren Torwart-König machen? Erst fischte er den Brosinski-Elfer aus dem Eck, dann verhinderte er vor dem entscheidenden 3:1 den möglichen MSV-Ausgleich. So bedankt sich ein wahrer Gentleman für eine Vertragsverlängerung …

Grzegorz Wojtkowiak (Note 4): Der polnische Nationalspieler bot in den ersten 45 Minuten eine schwankende Partie - ob ihn Trainer Alexander Schmidt deshalb nach dem Halbzeitpfiff aus der Partie nahm?

Guillermo Vallori (Note 3): Eine grundsolide Vorstellung des Spaniers. Bissig in den Zweikämpfen und jederzeit mit einer guten Übersicht.

Kai Bülow (Note 3): Nach dem bitteren Verlust einer Zahnkrone und der vorzeitigen Auswechslung am vergangenen Montag gegen Kaiserslautern, war er in Duisburg einer der Matchwinner! Rutschte einen verunglückten Halfar-Schuß ins Tor zum 2:1-Führungstreffer kurz vor der Pause. Doch auch seine Hauptaufgabe, das Verteidigen, erledigte der Ex-Rostocker absolut zufriedenstellend!

Malik Fathi (Note 4): Verlor vor dem 0:1-Rückstand nach dem langen Abschlag von MSV-Keeper Müller völlig die Übersicht und war entscheidend an Jovanovics Treffer beteiligt. Danach fing er sich aber wieder und bot eine akzeptable Leistung.

Dominik Stahl (Note 3): Auch gegen die Zebras zeigte der Abräumer, warum sein Trainer ihm das Vertrauen schenkt! Hohes Laufpensum, stark im Zweikampf und zudem mit neuerdings verbesserten technischen Fähigkeiten.

Daniel Bierofka (Note 3):  Klar, er hatte wieder eine Stockfehler in seinem Spiel - doch sein Wille und seine Kreativität bringt die Löwen zurück in die Spur.

Moritz Stoppelkamp (Note 3): Von Beginn einer der Aktivposten im Offensivspiel der Löwen. Doch weil seine Flanken und Hereingaben kaum ankamen, verpufften seine meisten Aktionen wirkungslos. Wie gewohnt konnte der Ex-Duisburger aber im zweiten Durchgang wieder zulegen, als seinen Gegenspielern schon die Kräfte schwanden. Letztendlich entschied er auch die Partie mit dem Treffer zum 3:1, als er überlegt in die Ecke einschob, weil MSV-Keeper Müller kurzzeitig die Orientierung verlor.

Daniel Halfar (Note 3): Der Linksaußen konnte sich immer wieder dank seiner hohen Sprintgeschwindigkeit mit dem Ball in Szene setzen, doch die Abschlüsse blieben dann meist mangelhaft und brachten nichts ein. Außerdem mit eher schwachen Eckbällen, die in vielen Fällen zu kurz kamen.

Bobby Wood (Note 2): Erzielte mit einem Volleyschuß den 1:1-Ausgleich und somit sein zweites Profitor. Darüber hinaus  mit einem sehr aktiven Spiel und für einen Stürmer vielen Ballkontakten. Zudem mit dem Assist zum entscheidenden 3:1. Wenn er so weitermacht, wird es Alexander Schmidt schwer haben, Wood wieder auf die Bank zu setzen.

Ola Kamara (Note 5): Ein sehr unglückliches Spiel für den Norweger! Hatte nie so richtig Zugriff auf die Partie und verlor in der Nähe des gegnerischen Sechzehners zu viele Bälle. Außerdem verschuldete er durch ein unnötiges Handspiel einen Elfmeter, der aber dank Torwart Kiraly ohne Folgen blieb. Ob die Leihgabe aus Ried dem 36-Jährigen nun nach dem nächsten Training eine ungarische Gulaschsuppe im Löwenstüberl spendiert?

Moritz Volz (Note 3): Kam schon nach der ersten Halbzeit für Wojtkowiak - und präsentierte sich immerhin robuster als sein Vorgänger.

Grigoris Makos (Note 4): Sollte eigentlich noch einmal eine halbe Stunde für Stabilität sorgen. Spielte zwar sehr unauffällig, doch vor dem beinahe Ausgleich der Duisburger zum 2:2 verlor er den Ball und kann sich, wie Kamara, bei Kiraly bedanken, dass die Löwen letztendlich dann doch noch gewannen.

Marin Tomasov: Kam zu spät für eine Bewerung.

Alexander Schmidt (Note 3): Feierte seinen ersten Auswärtssieg als Löwen-Trainer und konnte nach zuletzt vier sieglosen Spielen wieder einmal gewinnen. Erstaunlich, wie er über die Winterpause Dominik Stahl und Bobby Wood nach vorne gebracht hat. Wichtig für seine Bosse: Schmidt konnte dem Druck der Öffentlichkeit stand halten.

1860 gewinnt in Duisburg: Wie hättet ihr die Löwen bewertet? Diskutieren Sie mit!