VON OLIVER GRISS

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Sebastian Maier, das durchaus begabte 19-jährige Mittelfeld-Talent des TSV 1860, ist an der Grünwalder Straße nun Geschichte. Er verlässt nach 24 Zweitliga-Einsätzen den Verein. Bis Saisonende ist er nur noch für die U21 vorgesehen. Seine Einsatzgebiete werden die Plätze in Rain, Illertissen oder Hof sein - den Rasen der Allianz Arena sieht er die nächsten Monate womöglich nur noch von der Tribüne aus. Viele Löwen-Fans fragen sich jetzt sicherlich: Wie kann man nur ein Talent aus dem eigenen Stall ziehen lassen?  Die "Bild" titelte gar: "1860 verschenkt Talent: Maier (19) geht ablösefrei."

Dem Verein kann man in diesem Fall KEINEN Vorwurf machen - vielleicht nur, dass er Maier einen Dreijahres-Vertrag angeboten und sich im Laufe der Vertragsgespräche viel zu lange herspielen hat lassen. Oder besser gesagt von den Einflüsterern aus Maiers Umfeld. Einer davon ist pikanterweise Roman Rummenigge, der gewiefte Sohn des Bayern-Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Rummenigge. Er berät Maier seit kurzem - und hat ihm offenbar einen Floh ins Ohr gesetzt, dass dieser beim TSV 1860 selbstverständlich gesetzt sein müsste…

Nicht zu übersehen in der Gelddruckmaschine Bundesliga: Die Macht der Berater wird immer größer - oft sind die Vereine hilflos. Wie nun in der Akte Maier. Doch wenn man genauer hinsieht, fällt eines auf: Klar, der gebürtige Landshuter ist erst 19 - doch groß in Szene konnte er sich bei neun Zweitliga-Einsätzen in dieser Saison nicht setzen. Und im Fußball gilt nun mal das Leistungsprinzip.  Dankbarkeit, einen jungen Sportler groß gezogen zu haben, gibt’s nur in den seltensten Fällen…

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