VON ROMAN WÖLL

dieblaue24-Kolumnist Roman Wöll über den gelungenen Löwen-Auftakt und die Sehnsucht nach Kreativität im 1860-Mittelfeld

1:0 gegen Regensburg, jetzt 2:2 in Dresden: 1860 hat vier Punkte aus den ersten beiden Spielen. Natürlich war das das Mindestziel, aber ich bin sehr zufrieden mit der Ausbeute. Früher hätten wir solche Spiele wie in Dresden sicher verloren - und genau das gibt mir Hoffnung. In Dresden werden noch ganz andere Mannschaften ohne Punkte die Heimreise antreten, deswegen stimmt mich der Punktgewinn in Dresden optimistisch. Jetzt gilt es nachzulegen: Pokal-Sieg in Hennef - und mindestens ein Punkt in Kaiserslautern. 

Streiten können wir selbstverständlich über die bisherige Spielweise unserer Löwen. Da ist natürlich noch gewaltig Luft nach oben. Mir fehlt nach dem Ausfall von Grigoris Makos einer in der Mitte, der das Spiel lenkt und denkt. Und genau dieses Manko ist mir schon phasenweise in den Vorbereitungsspielen aufgefallen.

An Maurers Stelle würde ich das Mittelfeld sowieso viel offensiver ausrichten: Warum spielen wir mit zwei Sechsern? Beim DFB-Pokalspiel in Hennef könnte der Trainer mal testen, ob es nicht sinnvoller wäre, mit einem festen Sechser Daniel Bierofka und einem Spielmacher Marin Tomasov zu operieren. 

Aus meiner Sicht ist Tomasov auf rechts oder links verschenkt: Marin sollte aus der Mitte kommen, er ist so ein genialer Fußballer, der Spieler wie Blanco oder Lauth optimal einsetzen könnte. Zuletzt kamen auch Diskussionen auf, dass wir auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegen sollten - ich sage: Lieber nicht! Was kriegst du denn jetzt noch? Mittelmaß! Und genau das brauchen wir nicht. Lieber sparen wir uns jetzt das Geld und verstärken uns im Winter.

Roman Wöll gehört zum Kreis der dieblaue24-Experten: Der 57-jährige Münchner ist Mitglied der Allesfahrer beim TSV 1860. Seit 1963 hat Wöll kein Spiel der Löwen verpasst.

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