VON OLIVER GRISS

Kein Spieler wird beim A-Klassisten bezahlt: “Die größte Prämie ist der Löwe auf der Brust” - nächster Test am Sonntag

1860-Abteilungsleiter Robert Reisinger schmunzelt, als er sagt: “Eigentlich müssen unsere Spieler was mitbringen, um hier in der Dritten und Vierten spielen zu dürfen.”
Tatsächlich ist es so, dass der TSV 1860 für keinen der 21 Neuzugänge eine Ablöse bezahlt hat. Einer kaufte sich für 250 Euro sogar selbst aus seinem Verein raus. “Dafür waren x-Telefonate notwendig. Kein abgebender Verein hat sich am Ende quergestellt”, erzählt Team-Manager Arnold Geißler gegenüber dieblaue24, der den Ablöse-Wahnsinn in den unteren Amateurklassen sowieso für Irrsinn hält. Weiter sagt er: “Eine Ausbildungsentschädigung zu verlangen, wenn ein Spieler von der C-Klasse in die A-Klasse wechselt, ist völlig absurd.”
Für Geißler stehe das Vereinsleben und die Gemeinschaft beim TSV 1860 III & IV im Vordergrund, aber nicht, dass sich minder talentierte Fußballer ein kleines Taschengeld zusätzlich verdienen. Deswegen gilt an der Grünwalder Straße 114 a folgende Regel: “Bei uns verdient kein Spieler einen Cent, und wir zahlen auch keine Prämien”, sagt Geißler: “Die größte Prämie ist den Löwen auf der Brust tragen zu dürfen. Und das ist aus meiner Sicht unbezahlbar.”
Sein nächstes Testspiel bestreitet A-Klassist 1860 III - nach dem erfolgreichen Auftakt gegen den BSC Sendling (5:0) - am Sonntag um 18 Uhr auf dem Trainingsgelände: Gegner ist Kreisklassist Schwabhausen. Das Vorspiel bestreitet um 16 Uhr die Vierte.