VON OLIVER GRISS

Im Löwenstüberl klingelte am vergangenen Wochenende das Telefon öfter als sonst. Seit die “tz” erfahren haben will, dass sich die Wirtin Christl Estermann (73) in der Winterpause verabschieden soll, ist die Kult-Löwin gefragt wie lange nicht. Gegenüber dieblaue24 dementierte Estermann allerdings: “Das ist eine Ente. Ich habe noch nicht gekündigt und werde auch nicht zum Jahresende aufhören. Ich habe auch mit keinem tz-Reporter gesprochen. Klar ist aber, dass auch ich nicht das ewige Leben habe und mir seit einiger Zeit Gedanken mache, wie es mit dem Stüberl weitergeht. Ich habe sehr viel Geld reingesteckt. Bis jetzt ist nichts geregelt.”

Eigentlich wollte die gesundheitlich angeschlagene Estermann erst abtreten, wenn 1860 in die Bundesliga aufsteigt: “Das ist eigentlich weiterhin mein Wunsch. Wenn ich das Löwenstüberl irgendwann abgebe, dann ist das mein Todestag. Und ich will jetzt noch nicht sterben.” Estermann gilt seit 20 Jahren als die gute Seele an der Grünwalder Straße. Ihr uriges Lokal, in dem besonders die Schinkelnudeln der Renner sind, hat es auch Investor Hasan Ismaik angetan. Bei seinem letzten Giesing-Besuch rief er Christl zu: “Ich mag dein Lokal.”

Unvergessen: Im Jahr 2012, als Ismaik mit 1860 über Kreuz lag, sprach er in geheimer Mission vor ausgewählten Fans im Löwenstüberl und bat die Anhänger um ihre Hilfe. Auch Ehemalige suchen heute noch die Wirtschaft regelmäßig auf: Ex-Löwen-Kapitän Manni Schwabl, der seit einigen Jahren in Unterhaching Präsident ist, genießt die besondere Atmosphäre bei der Christl und kommt wöchentlich zum Kartenspielen.

Was wird nun aus Christls Wohnzimmer?