VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Nein, auch wenn die Löwen noch nicht so aussehen, wie Kosta Runjaic sie gerne hätte, schlechte Stimmung will der neue 1860-Übungsleiter erst gar nicht aufkommen lassen. “Die Situation ist so, wie sie ist”, erklärte der smart wirkende Runjaic am Freitag in der Presserunde im umgebauten Konferenzraum im dritten Stock der Geschäftsstelle, “und ich versuche, immer das Beste aus einer Situation zu machen.” An der Wand hängen Bilder aus besseren 1860-Tagen. Die Meister-Löwen sind auf einem Farbdruck zu sehen. Bis die aktuelle Mannschaft an so einem prominenten Platz präsentiert wird, könnte es noch ein wenig dauern.

Der vorhandene Löwen-Kader ist zwar willig, aber qualitativ nicht so besetzt, wie ihn der TSV braucht, um die Angst der letzten Jahre zu verhindern. Runjaic’ Alternativprogramm: “Wir probieren viel aus, testen die Spieler, die da sind, auf der einen oder anderen Position.” Auch heute beim Heimatabend gegen Borussia Dortmund im ausverkauften Grünwalder Stadion (17 Uhr, dieblaue24-Liveticker) wird das so praktiziert. Runjaic, der mit seinem Trainerteam tagtäglich ein anspruchsvolles Training anbietet, erklärt: “So lange wir nicht wissen, wie die Kaderstruktur ist, werden wir uns nicht in der Weise einspielen können, wie es nötig ist. Dementsprechend gibt es auch noch keinen Mannschaftsrat, keinen Spielführer. Momentan ist es eine sehr exklusive Situation für unsere Spieler. Intern ist ja kein richtiger Druck da…”

Was übersetzt heißt: Runjaic wünscht sich Druck und weitere Verstärkungen - bis auf die Torhüterposition in allen Mannschaftsbereichen. “Auf allen Positionen könnten wir uns qualitativ verbessern”, sagt Runjaic ruhig, “aber wir werden jetzt nicht zehn oder elf Spieler holen. “In der Offensive sind wir auf der Suche, im Mittelfeld wär’s nicht verkehrt. Und hinter einer Innenverteidiger-Position steht auch noch ein Fragezeichen. Es fehlt ein gelernter Innenverteidiger, der auf der rechten Position spielen kann.”

Dass die beiden Brasilianer Victor Andrade und Ribamar demnächst Löwen werden, daran zweifelt Runjaic nicht.

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