VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Beim Härtetest heute gegen den österreichischen Traditionsverein Sturm Graz (16 Uhr, Stadion Kumberg, dieblaue24-Liveticker) wird Filip Stojkovic (23), der dem TSV 1860 eine Ablöse von rund 600.000 Euro wert war, noch fehlen. “Filip hat die letzten Jahre kaum pausiert. Zudem hat er eine kleine Verletzung. Wir wollen ihn nochmal genau unter die Lupe nehmen”, sagte Trainer Kosta Runjaic am Sonntag, der den neuen Rechtsverteidiger der Löwen seit drei Jahren kennt: “Ich wollte Filip schon nach Kaiserslautern holen, aber der Wechsel war nicht zu realisieren. Ich hatte von Cukaricki auch noch einen anderen Spieler im Visier: Nikola Stojiljkovic ist dann zu Braga nach Portugal gewechselt und hat seinen Marktwert mittlerweile um ein Vielfaches erhöht.” Was Runjaic sagen will: “Es gibt auch in diesen Märkten gute Spieler. Stojkovic wird von der Physis, von seiner Art Fußball zu spielen in Deutschland Fuß fassen. Er interpretiert die Position des Außenverteidigers modern. Er kann rechts wie links spielen.” Die Eingewöhnungszeit für Stojkovic wird nicht lange dauern, weil 1860 mit Stefan Mugosa, Goran Sukalo und Milos Degenek bereits drei Spieler aus dem Balkan in seinen Reihen hat.

Auffällig bei dieser Neuverpflichtung aus Serbiens Eliteliga: Der Zweitliga-Dino bindet Stojkovic bis 2021 (!) an die Löwen - kein anderer Profi ist länger an den Verein gebunden. Ein deutliches Signal für die langfristige Ausrichtung des Klubs. Auch die großen serbischen Klubs Partizan und Roter Stern wollten Stojkovic verpflichten - den Zuschlag bekam aber der TSV. “Wir wollen nachhaltig arbeiten”, sagte Runjaic, “ich denke, das diese Vertragslaufzeit auch ein Zeichen für unsere Nachhaltigkeit ist. Derzeit legen wir sehr viel Wert auf Basisarbeit, wir wollen die vorhandenen Strukturen im Verein verbessern und das unterschiedliche Leistungsniveau in der Mannschaft anpassen.” Was heißt: Qualität statt Quantität ist bei Münchens großer Liebe gefragt. Ein guter Weg.

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