VON ROMAN WÖLL

Dass wir zwei Spieltage vor Schluss nun Tabellen-14. sind, damit hätte ich nach der 1:2-Niederlage in Duisburg niemals gerechnet - da lagen wir schon am Boden und viele haben sich schon mit der Dritten Liga beschäftigt. Daniel Bierofka erwischte mit zwei Siegen in Folge einen wahren Traum-Einstand. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir nach einem Trainer-Wechsel innerhalb einer Saison gleich zweimal gewonnen haben. Insofern macht Daniel alles richtig. Wenn wir uns jetzt noch retten, dann hat Daniel sehr große Verdienste um unseren TSV 1860.

Allerdings dürfen wir nicht zu euphorisch sein. Noch haben wir nichts erreicht. Ich kann mich noch allzu gut daran erinnern, als wir 1992 nach einem 3:0 gegen Darmstadt den Platz gestürmt und gefeifert haben - und eine Woche später mussten wir mit nach einer 0:1-Pleite in Leipzig in die Abstiegsrunde. Danach wurde Karsten Wettberg entlassen und wir stiegen mit Edi Stöhr ab. Optimstismus ist gut, aber Euphorie ist noch nicht angebracht. Erst recht nicht nach dieser Schweinesaison.

Ich hoffe für uns Löwen, dass Oliver Kreuzer Sportchef bleibt. Ich war anfangs nicht glücklich, als er bei uns unterschrieben hat. Seine rote Vergangenheit hat mir nicht gefallen, aber jetzt muss ich sagen: Er bringt sich sehr gut bei uns ein. Kreuzer muss für die neue Saison den richtigen Trainer finden. Ich würde mir wünschen, dass wir Kreuzer über Jahre halten können.

Wenn wir dranbleiben, muss sich trotzdem viel ändern bei 1860. Ich hoffe, dass 1860 Sascha Mölders kauft, aber auch Levent Aycicek verpflichtet. Trotzdem muss es einen größeren Wechsel geben. Ich würde den Kader viel kleiner machen, dafür in der Qualität verbessern.