VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Oliver Kreuzer (50) setzte sich am Montagmittag an den Stammtisch im Löwen-Stüberl - genau auf jenen Platz, an dem früher Werner Lorant legendär mit seinen Spielern hart ins Gericht gegangen war. Selbst dann, wenn Profis wie Holger Greilich, Thomas Häßler oder Bernhard Winkler am Nachbartisch saßen und ihnen bei den lorantschen Wutausbrüchen fast das Essen im Halse stecken geblieben wäre. Und es war auch nicht überraschend, dass der 1860-Sportchef nach dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld die Mannschaft scharf kritisierte. “Das war ein mutloser und lascher Auftritt - ich hatte die Mannschaft anders erwartet. Christopher Schindler hat es gestern richtig gesagt: So ist das zu wenig. Wir haben gestern auch nicht gut Fußball gespielt. Unser Spiel war einfach zu fehlerhaft. Wir müssen trainieren, trainieren, trainieren.” Kleiner Haken dabei: In den nächsten sieben Tagen können die abstiegsgefährdeten Löwen-Profis gleich vier freie Tage genießen, zwischendrin testet 1860 höchstwahrscheinlich gegen den österreichischen Erstligisten SV Grödig.

Dass die Löwen zu schnell zufrieden seien, glaubt Kreuzer nicht: “Dazu haben wir doch keinen Grund. Wir sind jetzt wieder Tabellen-16. und wieder in der Bringschuld. Wir wären natürlich alle gerne lieber auf Platz 15 in die Länderspielpause gegangen. Ich sage es immer wieder: Es bleibt bis zum letzten Spieltag eng. Je weniger Spiele es werden, desto mehr Überraschungen wird es in der Zweiten Liga geben.” Eine Prognose, wieviele Zähler 1860 für den Klassenerhalt braucht, will Kreuzer nicht abgeben. “Ich weiß nicht, ob wir noch neun, zehn oder elf Punkte brauchen. Jetzt stehen wir wieder auf dem Relegationsplatz - und die Ausgangsposition ist für uns besser als vor vier Wochen.”

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