VON OLIVER GRISS

Der 9. März 2004, also heute genau vor 12 Jahren, war ein Erdrutsch in der krisenreichen Geschichte des TSV 1860: Präsident Karl-Heinz Wildmoser wurde mit seinem Sohn Heinz im Bestechungsskandal um die Allianz Arena festgenommen! Haftbefehl! Genau an diesem Tag beginnt der qualvolle Abstieg des TSV 1860…

Der Vorwurf: Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung, Veruntreuung. Im Rahmen des Baus des WM-Stadions sollen 2,8 Millionen Euro Schmiergelder (ein Prozent der Bausumme) an die Wildmosers geflossen sein. Der Ober-Löwe sitzt drei Tage in U-Haft in Stadelheim. Am 15. März 2004 muss Wildmoser auf Druck des 1860-Aufsichtsrates um den damaligen OB Christian Ude zurücktreten - obwohl ihm nie etwas nachgewiesen werden konnte. Karl Auer übernahm schließlich. Aber der überforderte Metzger schaffte es nicht, das Imperium Wildmoser richtig zu verwalten. Die Löwen stiegen zwei Monate später in die Zweite Liga ab. Dort sind sie 12 Jahre später noch immer und kämpfen um den Klassenerhalt.

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Vom abrupten Wildmoser-Aus hat sich der TSV 1860 bis heute nicht erholt. Zahlreiche Präsidenten gaben sich seit Wildmoser die Klinke in die Hand - keiner machte es bislang besser als der mächtige Patriarch. Viele Selbstdarsteller kamen an die Grünwalder Straße. Vielen ging es nicht um 1860, sondern nur um ihren eigenen Profit. Peter Cassalette, der ehemalige FTI-Geschäftsführer, ist als neunter Präsident seit Wildmoser gerade dabei, den TSV mit seiner besonnenen, sympathischen Art wieder auf Kurs zu bringen und Investor Hasan Ismaik für die Löwen wieder zu begeistern. Es sind erste kleine Schritte auf dem Weg in eine hoffentlich bessere Zukunft…

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