VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER

Wie ein Rumpelstilzchen sprang Benno Möhlmann (61) am Freitagabend beim 3:2-Erfolg gegen Sandhausen immer wieder an der Seitenlinie auf und ab. Der Trainer-Haudegen war in seinem Element. Er schimpfte, er fauchte - und siegte. Nach schwerem Start erntet Möhlmann endlich Punkte.

Und der TSV 1860 atmet wieder - dank Benno. Aus einer fast aussichtslosen Situation hat er den Verein gemeinsam mit Sportchef Oliver Kreuzer wieder zum Leben erweckt. Die sportliche Kommandobrücke rückte vom Projekt “Jugend forscht” ab und verpflichtete in der Winterpause mit Sascha Mölders oder auch Jan Mauersberger erfahrene Spieler. Das Ergebnis: Sogar der direkte Klassenerhalt ist jetzt nach drei Siegen und dem vorübergehenden Sprung auf Rang 15 wieder realistisch.

“Wir brauchen auch auf der Trainerbank endlich Kontinuität”

Möhlmann & 1860 - diese Beziehung funktioniert. Lange hat es der TSV 1860 immer wieder mit Verlegenheitslösungen probiert, doch richtig warm wurden die Fans mit keinem Trainer in den letzten Jahren. Bei Möhlmann ist das anders: Nicht nur, dass er aufgrund seiner Erfahrung über jeden Zweifel erhaben ist, sondern das Bremer Urgestein ist auch ein äußerst umgänglicher Typ, dem man vertraut. Er ist beliebt bei Funktionären, Spielern, Fans und Medien. Benno ist einer, den man einfach gern haben muss. “Der Benno hat das erfüllt, was wir von ihm erwartet haben. Möhlmann ist der richtige Trainer für uns - wir wollen mit ihm auch in die nächste Saison gehen. Selbst in der Dritten Liga wäre er mein Favorit. Wir brauchen auch auf der Trainerbank endlich Kontinuität”, erklärte Präsident Peter Cassalette am Sonntag gegenüber dieblaue24: “Kreuzer und Möhlmann - das ist eine ideale Combo für 1860.”