VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Eigentlich war für den Montag eine Presseerklärung des Klubs vorgesehen - doch das Schreiben der TSV 1860 lässt auf sich warten.

Die Ausgangsposition ist klar: Investor Hasan Ismaik wünscht sich anstelle der beiden Geschäftsführer Markus Rejek und Noor Basha einen Gesamt-Geschäftsführer (Schwerpunkt Finanzen) mit Ausstrahlung und know-how. Am Sonntagabend nach dem 1:1 gegen Bochum musste das 1860-Duo bei Ismaik im Münchner Edel-Hotel “Mandarin Oriental” antanzen - und der Monolog gegenüber Rejek dürfte von Ismaik alles andere als freundlich gewesen sein. Nach dieblaue24-Informationen war Ismaik alles andere als darüber erfreut, dass Rejek ihn in der “SZ”  attackierte. Nachdem Ismaik in Rudelzhausen davon gesprochen hatte, die beiden Geschäftsführer freistellen zu wollen, sagte Rejek dem Blatt: “Ich finde, dass er da eine Grenze überschritten hat. Ich lasse mich gerne an meinen Leistungen messen. Aber nur in Bereichen, die in meine Zuständigkeiten fallen. Und ich verantworte nicht den Sport.”

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Ebenfalls nicht gut kam auch Rejeks Theorie zu einem geplanten Stadionneubau in Riem an: “Ehe in einer Arena in Riem gegen den Ball getreten wird, vergehen sieben bis acht Jahre! Niemand weiß, wie teuer dieses Bauprojekt werden wird. Es gibt ja noch überhaupt keine Prüfung, keine Machbarkeitsstudie!“ Für Ismaik ein glatter Affront. Die ungeliebte Allianz Arena wurde übrigens vom Bürgerentscheid weg im Oktober 2001 bis zur Fertigstellung im Mai 2005 in nicht mal fünf Jahren gebaut. Ismaik will in Riem einen Löwen-Käfig mit blauen Sitzen hinstellen, der Platz für 52.000 Besucher bietet.

Wie geht’s mit Rejek beim TSV 1860 weiter? Der Verwaltungsrat hat sich zwar ausgesprochen, dass der Geschäftsführer bleiben soll. Doch nachdem Rejek schwer angezählt ist, dürfte eine weitere Zusammenarbeit nicht einfach werden - auch weil derzeit ausgeschlossen erscheint, dass sein Ende des Jahres auslaufender Vertrag verlängert wird. Möglich ist deshalb, dass man sich vorher gütlich trennt. Sollte Rejek vorzeitig gehen, könnte möglicherweise Sportchef Oliver Kreuzer kommissarisch zum Geschäftsführer aufsteigen.