VON OLIVER GRISS

Noch zwei Tage bis zum ersten großen Abstiegsfinale des TSV 1860: Der 1. FC Nürnberg kommt in die Allianz Arena (Samstag, 13 Uhr) - und für die Löwen gibt es nur ein Ziel: Drei Punkte für die Rettung. Dass Sportchef Oliver Kreuzer den Kader qualitativ und quantitativ verbessert hat, gefällt Benno Möhlmann: “Wir haben jetzt einen Kader von gut 20 Spielern und zwei gute Torhüter, die alle irgendwo auf einer Ebene sind.” Deswegen macht der 61-jährige Trainer klar, dass sich keiner zu sicher fühlen darf: “Auch die Mannschaft, die am Samstag startet, das wird nicht unbedingt die Elf sein, die immer beginnen wird. Es sind schon ein paar eng beieinander. Einige müssen wir in den nächsten Wochen noch konditionell beobachten.” dieblaue24 zeigt Ihnen, wie Sechzig gegen Nürnberg starten wird:

Tor: Möhlmann hat sich für die 15 Endspiele auf Stefan Ortega als Nummer 1 festgelegt - was eine nachvollziehbare Entscheidung ist. Der Ex-Bielefelder hat um Nuancen die bessere Vorbereitung gespielt als sein Rivale. Möglicherweise erleichterte die Entscheidung des Trainers auch Vitus Eichers fahriger Auftritt in den ersten 45 Minuten beim 5:1-Testsieg in Burghausen. Im Gegensatz zu Eicher ist Ortega nicht nur der bessere Fußballer, sondern auch ein lautstarker Antreiber.

Verteidigung: Neuzugang Jan Mauersberger ist der neue blaue Abwehrboss. Beeindruckend wie der 30-Jährige in kurzer Zeit das Zepter übernahm - Kapitän Christopher Schindler ließ sich in den Tests gerne vom 30-jährigen Ex-KSCler lenken. Von Mauersberger, der mit seiner Kopfballstärke in der Rückrunde sicher das ein oder andere Tor erzielen wird, kann Schindler nur profitieren.  Auf den Außen sind  - auch mangels Alternativen - Gary Kagelmacher (rechts) und Maxi Wittek (links) gesetzt. Insbesondere Wittek hat noch gewaltig Luft nach oben. Dennoch: An diesem Abwehr-Quartett kommt derzeit keiner vorbei.

Mittelfeld: Last-Minute-Einkauf Goran Sukalo ist aufgrund seiner Erfahrung und seines Charakters (“Ich bin als Leader geboren”) die zentrale Figur. Für die offensive Komponente sorgt im Löwen-Spiel neben Sukalo der Österreicher Michael Liendl, der in den letzten Wochen einen Sprung nach vorne gemacht hat. Er ist fitter als noch in 2015 - das wirkt sich auch auf seine Leistung aus. Er war einer der positiven Überraschungen in der Vorbereitung. Das honoriert der Trainer. Liendl wird es auch sein, der sich bei den Standardsituationen mit dem Bremer Levent Aycicek (beginnt rechts) abwechseln wird.  Links spielt - solange Maxi Beister noch nicht richtig fit ist - Daniel Adlung auf Probe. Der Fürther  konnte aber in der Winterpause durchaus beweisen, dass er auch eine Alternative auf der Außenbahn ist. Für Maxi Beister kommt das Derby gegen den Club noch zu früh für einen Start-Einsatz. Es ist aber damit zu rechnen, dass er als Joker ins Spiel kommt. Alle anderen Löwen-Profis müssen sich nun erstmal hinten anstellen - für sie wird es schwer, in diesen Fünfer-Kreis (Sukalo-Liendl-Aycicek-Adlung-Beister) einzudringen.

Sturm: Gegen den Club werden Sascha Mölders (auch menschlich ein Gewinn für 1860) und Rubin Okotie zusammen im 4-4-2-System beginnen - doch Okotie muss sich sputen, damit er seinen Stammplatz verteidigen kann. Der Nationalspieler aus Österreich drängte sich in der Vorbereitung nicht auf: Wer Möhlmann kennt, weiß, dass Okotie nicht lange schludern darf. Hintendran hat der Trainer mit Stefan Mugosa, Stephan Hain oder Nico Karger Stürmer, die auf ihre Einsatzzeiten brennen. Alle Drei haben einen Sprung in den letzten Wochen gemacht - was zur Gefahr für Okotie werden könnte.

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