VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die sportliche Zukunft des TSV 1860 hängt am seidenen Faden: Kann der Löwe in der Winterpause einkaufen - oder muss er mit dem vorhandenen (und überforderten) Personal versuchen, die Rettung zu verwirklichen? Noch immer gibt es keine Klarheit, ob Hasan Ismaik den Geldbeutel aufmacht, um den abstiegsgefährdeten Zweitliga-Vorletzten zu retten. Möglicherweise beendet der Bauunternehmer aus Abu Dhabi heute ohne finanzielle Zusicherung seinen München-Aufenthalt. Die einzige Entscheidung, die gestern gefällt wurde: 1860-Beirat Ulrich Bez hat seine Ämter niedergelegt (SZ berichtete). Was hat dieser Paukenschlag für die Löwen zu bedeuten?

Der Rücktritt ist bezeichnend und gefährlich für den Traditionsverein aus Giesing. Geht’s sogar so weit, dass auch Trainer Benno Möhlmann möglicherweise bald mangels Perspektive hinwirft? “Im Moment habe ich schon die Kraft und die Lust”, versicherte der 61-Jährige am Donnerstag: “Aus dem Reha-Bereich kommen immer wieder positive Signale. Kai Bülow wird ins Trainingslager mitfahren. Wir sollten uns aber nicht auf Eventualitäten verlassen, sondern wir müssen sehen, dass wir uns nicht auf verletzte Spieler verlassen. Ich glaube schon, dass wir mindestens zwei, drei Leute brauchen, die eine bessere Qualität und Erfahrung haben. Garantien gibt es nie, aber wir brauchen Spieler, wo man sicher davon ausgeht, dass die in der Zweiten Liga zurechtkommen und helfen können.”

Die Frage ist die Finanzierung. “Ich glaube schon, dass von oben alle wollen, aber sie wissen noch nicht wie”, erklärte Möhlmann, der eine wahre Herkulesaufgabe vor sich hat. Sollte der Ex-Profi keine seiner gewünschten Verstärkungen bekommen, heißt sein Ausweg: Kondition ab dem 7. Januar bolzen. „Das zweite Mittel, sollten wir uns nicht verstärken können: fünf Wochen Vorbereitungszeit”, sagte Möhlmann: “Es sind ja nicht nur spielerisch, sondern auch körperlich bessere Mannschaften in der Liga. Da ist bei uns noch was herauszuholen.“

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