VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die nackten Löwen-Zahlen sind desillusionierend: Nur zwei Siege aus 17 Vorrunden-Partien, Platz 17 - die Bilanz eines Absteigers. Das 0:1 vom Freitagabend gegen den FSV Frankfurt hat die Löwen zurück in die bittere Realität gebracht. “Ich dachte”, so Benno Möhlmann frustiert, “dass wir von der Einstellung und der spielerischen Fähigkeit schon einen Tick weiter sind. Aber ich mache meine Laune nicht von einem Spiel abhängig. Ich habe in den letzten Wochen nach Siegen nicht gejubelt und den Klassenerhalt gefeiert. Und ich werde jetzt nach dieser Niederlage auch nicht den Abstieg vor Augen haben.”

Der Klassenkampf ist hart und kräftezehrend für den TSV 1860. Weil der Verein in der Sommerpause nicht die richtigen Schlüsse aus der erfolgreichen Relegation (2:1 gegen Kiel) gezogen hat, befinden sich die Weiß-Blauen auch in dieser Saison im Abstiegskampf. Statt den Kader zu verstärken und die Kraft in das Projekt Klassenerhalt zu legen, hat man sich im Verein gegenseitig bekriegt. Möhlmann weiß um die Schwere der Aufgabe: “Es ist ein Weg, den wir bestreiten, der lange dauern wird. Das habe ich von Anfang an gesagt.”

Ist die Mannschaft nicht besser als Platz 17? Möhlmann dazu: “Wir sind nicht schwächer als der FSV Frankfurt - das hat man am Freitag gesehen. Und der FSV steht auf Platz 10. Wir müssen uns aber von unseren besten Seite zeigen - oder auf Spieler warten, die bis jetzt verletzt waren oder neue Spieler dazu holen, um an der Qualität was zu machen.” Klar ist für den Trainer: 1860 braucht in der Winterpause dringend Verstärkung, um wenigstens Platz 15 zu erreichen. Möhlmann: “Grundsätzlich brauchen wir Spieler, die Typen sind und auch schon nachgewiesen haben, dass sie Zweite Liga, wenn nicht sogar Erste Liga spielen können.”

Was muss passieren, damit 1860 den Klassenerhalt packt? Diskutieren Sie mit!