Die Nachricht  am Dienstagabend um 19.14 Uhr schockte ganz Europa: Das Länderspiel zwischen der DFB-Elf und Holland würde nicht stattfinden. Die Zuschauer wurden gebeten, umgehend wieder nach Hause zu gehen. Beide Teams wurden noch auf dem Weg ins Stadion abgefangen, umgeleitet und an einen sicheren Ort gebracht. Sondereinsatzkommandos übernahmen die Kontrolle in und um die HDI-Arena. Nur vier Tage nach den verhängnisvollen Geschehnissen in Paris bedrohte offenbar eine neue Gefahr diesmal Menschenleben auf deutschem Boden.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière erklärte auf einer spätabendlichen Pressekonferenz, es habe „einen guten, einen bitteren Grund“ gegeben, das Spiel abzusagen. Dass er diesen Grund nicht preis gab, hatte sicherheitspolitische Gründe. Dass er dies aber sagte mit dem Hinweis, die Bevölkerung dadurch nicht verunsichern zu wollen, führte den Reaktionen in den sozialen Netzwerken nach zu urteilen genau zum Gegenteil.

Auch viele Fußballfans fragten sich, ob im Zuge dieser Absage nun nicht besser auch die Bundesliga abgesagt werden solle. DFB-Interimspräsident Dr. Reinhard Rauball hatte auf der gleichen Pressekonferenz mit de Maizière gesagt: „Wir denken über den Bundesliga-Spieltag am Wochenende nach. Fußball in Deutschland hat heute eine Wende genommen.“ Kurze Zeit nach der PK aber erklärte er: „Die Bundesliga findet statt.“ Heißt für 1860: Das Heimspiel gegen St. Pauli findet am Samstag wie geplant statt. Allerdings verriet 1860-Pressesprecherin Lil Zercher schon vor den Geschehnissen in Hannover, dass die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Allianz Arena erhöht werden. Auch eine Schweigeminute ist für die Paris-Opfer vor dem Anpfiff geplant.

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