VON OLIVER GRISS

Vor einer Woche sagte Peter Cassalette noch: “Ich bin alles - nur keine Marionette.”  Jetzt aber berichtet die “Süddeutsche Zeitung”, dass für den 62-Jährigen offenbar als neuer 1860-Präsident zunächst kein Sitz im wichtigen Beirat (bislang Sigi Schneider, Karl-Christian Bay, Ulrich Bez und Hasan  Ismaik) vorgesehen und Cassalette selbst zudem nicht sonderlich scharf auf diese verantwortungsvolle Position sei. Sollte Cassalette tatsächlich nicht sofort in dieses vierköpfige Gremium einziehen, wäre er genau das, was er nicht wollte: Eine weiß-blaue Marionette.

Bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag, bei der Cassalette mit 66 Prozent zum 39. Präsidenten in der Vereinsgeschichte gewählt wurde, verkündete sein Vorgänger Sigi Schneider: “Ich gebe mein Übergangspräsidium zurück.” Nicht aber den Posten im Beirat? Die letzten großen Entscheidungen (Trainer-Wechsel, Einstellung Sportchef Oliver Kreuzer) wurden alle im Beirat vollzogen.

Laut “SZ” gibt es im Verein die Planspiele, solange auf Cassalette im vierköpfigen Beirat zu verzichten bis die anstehende Umwandlung von Hasan Ismaiks Darlehen in Genussscheine vollzogen ist. Die Löwen sind auf diese “Frischgeld-Zufuhr” aus Abu Dhabi angewiesen - ansonsten droht dem Verein eine nicht unerhebliche Geldstrafe. Warum Cassalette ein Hindernis sein könnte, ist aber nicht bekannt.

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