VON OLIVER GRISS

Die Löwen hoffen auf ein mildes Urteil für ihren Verteidiger: “Die Schiedsrichter wissen doch bis heute nicht, was sie in den Bericht reinschreiben sollen”

Am Dienstag erwarten die Löwen das Urteil vom DFB-Sportgericht in Frankfurt: Wie lange wird Kai Bülow für seine rote Karte beim 0:2 in Fürth gesperrt? “Mehr als ein Spiel wäre unerträglich”, sagte Sportchef Florian Hinterberger am Montagmittag, “und wenn das so kommt, werden wir definitiv Einspruch einlegen.”
Löwen-Trainer Reiner Maurer glaubt, dass dem teilweise überforderten Schiedsrichter Christian Bandurski (28, Oberhausen) inzwischen sein schlechtes Gewissen plagt. “Die Schiedsrichter waren doch froh”, glaubt der Trainer, “dass sie in Fürth durch die Hintertür aus dem Stadion gekommen sind. Vielleicht war es auch ganz gut, dass sich der Schiedsrichter nicht geäußert hat, nachdem er die Fernsehbilder in der Halbzeit gesehen hat. Die wissen doch bis heute auch nicht, was sie in den Bericht reinschreiben sollen. Eine Notbremse war das nicht. Bandurski wird seinen Fehler einsehen.”
Was Maurer besonders ärgert, dass sich Schiedsrichter Bandurski von seinem Linienrichter überstimmen hat lassen. “Dabei steht er selbst nur acht Meter vom Tatort entfernt - und der Linienrichter 50 Meter.”
Nachteil für 1860: Bülow gilt als Wiederholungstäter. Bereits im Januar sah der Verteidiger bei der 1:3-Pleite gegen Bochum Rot. Eine Entscheidung, die damals ebenfalls sehr zweifelhaft war.