VON OLIVER GRISS

Am Mittwochnachmittag war Peter Cassalette (62) in seiner Rolle als designierter Löwen-Präsident das erste Mal an der Grünwalder Straße. Er führte viele Gespräche, Magnus Weiand, der Assistent von Geschäftsführer Markus Rejek, stellte ihm bei einem Rundgang zudem den ein oder anderen Mitarbeiter vor. Heute um 11 Uhr präsentiert sich Cassalette dann das erste Mal der Münchner Presse.

Klar ist: Der ehemalige FTI-Geschäftsführer, der seit vergangenem Sommer Frührentner ist und sich im Casting überraschend u.a. gegen MAN-Betriebsrat-Boss Saki Stimoniaros durchgesetzt hat, will dem TSV 1860 zu neuem Glanz verhelfen. Doch der 62-Jährige tritt eine ganz undankbare, heiße Mission an. Ihn erwartet eine echte Herkulesaufgabe. Viele unangenehme Fragen muss er in kürzester Zeit lösen: Ist 1860 in der Konstellation mit Investor Hasan Ismaik überhaupt noch zukunftsfähig? Wie wird die sportliche Krise gemeistert? Kommt 1860 am Angebot von Felix Magath vorbei? Wie soll das Mitgliedersterben gestoppt werden? Was passiert im Abstiegsfall? Wie wird die Stadion-Frage gelöst?

Zur Stadion-Diskussion hatte sich Cassalette im Jahr 2009 auf der Internet-Plattform “Xing” in der 1860-Gruppe “Hungrige Löwen” deutlich positioniert - pro Allianz Arena: “Löwen-Fan und Arenaverweigerer passt leider nicht zusammen. Entweder bin ich Löwenfan und dann unterstütze ich auch meine Mannschaft und träume nicht von irgendwelchen nicht realisierbaren Dingen. Schade, dass einige das nicht verstehen. Mit dieser Einstellung wird das nie was.” Zumindest hat Cassalette hier bewiesen, dass seine Denkweise nicht die schlechteste ist. Auf der 1860-Mitgliederversammlung am 15. November will sich Cassalette zum neuen Ober-Löwen wählen lassen.

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