VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Das Fachblatt “Kicker” widmete Rubin Okotie nach dem 0:0 gegen Union Berlin in seiner Montagsausgabe eine eigene Überschrift: “Okotie - torlos in München”. Und tatsächlich sind die Fakten alles andere als aufbauend - für Okotie und 1860. Seit dem 9. Februar hat der österreichische Nationalspieler, der zwar aufsteigende Form zeigt, aber meist unglücklich agiert, nicht mehr das Tor getroffen: Damals traf der 28-Jährige per Elfmeter - sein letztes Tor aus dem Spiel heraus liegt acht Monate zurück: Beim 1:1 am 22. Dezember in Leipzig erzielte Okotie kurz vor Schluss das Ausgleichstor.

Es zeigt das Dilemma auf, in dem der TSV 1860 steckt. Seit Okotie (im Vorjahr 13 Saisontreffer) nicht mehr regelmäßig trifft, hat der Löwe ein großes Problem. Inklusive dem 0:0 gegen Union blieb 1860 in dieser jungen Spielzeit schon dreimal torlos. “Wir sind nicht in der Lage, den Ball im Tor unterzubringen. Das ist ärgerlich”, schimpfte Trainer Torsten Fröhling am Sonntag unmittelbar nach dem Abpfiff: “Irgendwann muss man auch mal mit der letzten Konsequenz den Ball über die Linie drücken, doch wir haben es ja noch nicht mal beim Elfmeter geschafft.”

Sturmlos in Giesing: In dieser Saison hat Fröhling noch kein Stürmer-Tor notieren können, beim 2:2 in Nürnberg trafen Daniel Adlung und Abwehrspieler Kai Bülow. Mit nur zwei erzielten Treffern in vier Saisonspielen ist der TSV neben Absteiger Paderborn, der allerdings noch ein Spiel rückständig ist, das harmloseste Team der Liga. Die Offensive ist die Achillesferse des TSV 1860 - und jetzt droht auch noch der stets bemühte Stephan Hain (Knie) auszufallen.

Sollte Interims-Sportchef Necat Aygün diesen Mangel nicht bis zum Ende der Transferperiode (31. August)  beheben, drohen den Löwen stürmische Zeiten. Neben Michael Liendl (Düsseldorf) steht bei Trainer Fröhling auch Kevin Stöger (VfB Stuttgart) hoch im Kurs.

Wer könnte 1860 in der Offensive helfen? Diskutieren Sie mit!