VON OLIVER GRISS

Der Sport-Geschäftsführer kämpft beim TSV 1860 um eine neue Chance: “Man kann aus Fehlern auch lernen”

Kurz nach der Halbzeitpause erhob sich Gerhard Poschner beim 2:1-Testsieg gegen Jahn Regensburg dann doch von der morschen Holzbank  im Glück-Auf-Stadion in Bodenmais und steuerte ein paar Meter weiter rüber zu Präsident Sigi Schneider. Der CSU-Politiker streckte ihm die Hand entgegen, ein kräftiger Handschlag folgte. Poschner setzte sich kurz danach zu Schneider und Karl-Christian Bay. Ein Zeichen, dass vergessen ist, was Schneider kurz zuvor noch mächtig geärgert hat?

In der Pressekonferenz im 1860-Hotel erklärte Schneider irritiert: „Ich mache keinen Hehl draus, wenn ich Zitate höre, er dürfe nur eine Büroklammer kaufen. Das ist nicht der Stil, mit dem man so eine Situation meistern kann.” Was Schneider sagen will: Poschner ist auf dem Transfermarkt sehr wohl handlungsfähig, wenn er denn die richtigen Spieler für den TSV 1860 bringt.

Dass Poschner nicht nur aus den eigenen Reihen Kritik hagelt, sondern auch bei der Kundschaft, kann der Sport-Geschäftsführer durchaus nachvollziehen. “Da habe ich auch vollstes Verständnis dafür. Das ist doch klar, dass es bei unseren Ergebnissen Kritik gab. Natürlich auch an mir und das völlig zu Recht”, sagt Poschner gegenüber der “Mittelbayerischen Zeitung”. Und doch glaubt der 45-jährige weiter an sein Konzept:  ”Ein Konzept kann nie nur für ein Jahr angelegt sein. Es braucht mehr Zeit. Die Alternative ist doch, jetzt wieder alles auszutauschen und völlig bei Null anzufangen. Das würde ich nicht für gut halten. Vergangene Saison, das steht doch außer Frage, haben wir viele Fehler gemacht. Man kann aus Fehlern aber auch lernen. Und man könnte auch sagen, dass wir zuletzt so viele Fehler gemacht haben, dass wir jetzt vieles richtig machen können.”

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