VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Seit Wochen beobachtet die DFL den irren Machtkampf zwischen dem TSV 1860 und Investor Hasan Ismaik: Geht in München-Giesing noch alles mit rechten Dingen zu? Der Verein würde Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner gerne entlassen, kann sich aber irgendwie nicht entscheidend durchringen - auch aus Angst davor, dass der mächtige Investor aus Abu Dhabi dann die Darlehen aufkündigt.

Noch kann die DFL beim TSV 1860 keinen Verstoß gegen die 50+1-Regel feststellen. Gegenüber der “SZ” äußerte sich die Deutsche Fußball-Liga folgendermaßen: ”Die DFL hat im Lizenzierungsverfahren die Statuten des TSV 1860 und der sich anschließenden Kapitalgesellschaften geprüft. Den Unterlagen zufolge wird die 50+1-Regel wie vom Ligaverband vorgeschrieben erfüllt. Sollten die Vertreter des Vereins die vertraglich eingeräumten Letzt-Entscheidungsrechte - beispielsweise mit Blick auf die Weisungsbefugnis gegenüber der Geschäftsführung oder die Zuständigkeiten des Beirats - nicht ausüben, so ist dies eine Ermessensentscheidung der Verantwortlichen.”

Was bedeutet: Wenn der TSV 1860 sich nicht zu einer Poschner-Entlassung durchringen kann, dann liegt das nicht an den Statuten, sondern an den jeweiligen Führungskräften beim Zweitliga-Dino. Nachdem der zurückgetretene Gerhard Mayrhofer die Konfrontation mit Ismaik scheute, ist nun die Frage: Traut sich Übergangs-Präsident Sigi Schneider die Notbremse zu ziehen? Laut “BILD” soll er bereits auf dem Weg nach Abu Dhabi sein, um Ismaik vom Verkauf seiner Anteile zu überzeugen.

Nach dieblaue24-Informationen soll es im Klub allerdings auch Überlegungen geben, dass bei der Mitgliederversammlung am 12. Juli die Mitglieder über die Anwendung der 50+1-Regel entscheiden sollen.