VON OLIVER GRISS

Hätte Heidenheims Keeper Jan Zimmermann in der 92. Minute beim Stand von 2:2 gegen Erzgebirge Aue gegen Alibaz nicht so sensationell reagiert und den Ball aus dem Winkel  gefischt, wäre der TSV 1860 am Sonntagnachmittag erstmals nach 23 Jahren wieder in die Dritte Liga abgestiegen. So retteten sich die Löwen mit ihrer 0:2-Pleite in Karlsruhe dank der besseren Tordifferenz gegenüber Fix-Absteiger Aue in die Relegation gegen Holstein Kiel (29. Mai/2. Juni). Die Saison 2014/2015 - sie war ein sportlicher Offenbarungseid, egal ob der Altmeister von 1966 jetzt noch die Zweite Liga hält oder nicht.

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Während Präsident Gerhard Mayrhofer erst nach den Relegationsspielen seine messerscharfe Analyse machen will, macht 1860-Urgestein Karsten Wettberg in “Blickpunkt Sport” den Sportchef verantwortlich für das Desaster: “Gerhard Poschner trägt eindeutig die Hauptschuld. Er war Profi, er hat sicher die Zweite Liga nicht gekannt. Man hat aber gar keine Ratschläge angenommen von seiner Seite - von Leuten, die mit Herzen beim Verein sind. Die Mannschaft ist völlig verkehrt zusammengestellt. Wo ist die Hierarchie, die man zum Erfolg dringend gebraucht hätte? Man hätte den Kader einigermaßen zusammenhalten sollen und mit vier Topleuten verstärken müssen - für das selbe oder weniger Geld. Es wurde ja gutes Geld vom Investor ausgegeben. Wir sind nicht das Schlusslicht, was das Wirtschaftliche betrifft. Wir waren im oberen Drittel.”

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Und Rekord-Löwe Michael Hofmann meinte in “Blickpunkt Sport”: “Man muss jetzt versuchen, es über die Relegation zu schaffen, dass man weiter Zweitligist bleibt. Es muss Konsequenzen geben. Wenn man den Kader nicht verändert, wird man die Spieler in der Kurzfristigkeit nicht so umpolen können, dass es Sechzig in der neuen Saison besser geht.”

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