VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Am Gründonnerstag wurde an der Grünwalder Straße 114 mal wieder ein bekanntes Gesicht gesichtet, das Bundesliga-Geschichte geschrieben hat: Ulf Kirsten, einer der besten Stürmer Deutschlands in den 80er und 90 Jahren. In 350 Bundesligaspielen für Bayer Leverkusen erzielte der 100-fache Nationalspieler 182 Tore - eine phänomenale Quote. Warum aber besuchte Kirsten ausgerechnet den Löwen? Der 49-Jährige arbeitet jetzt für die Münchner Spieleragentur “Die Manufaktur” (u.a. Lothar Matthäus) - und ließ anlässlich seines Besuchs ein Talent im Jugendbereich des Zweitliga-Dinos vorspielen.

Den Löwen drückt Kirsten, der in seiner aktiven Zeit viele Tore gegen Sechzig erzielt hat, im Abstiegskampf der Zweiten Liga die Daumen. “Es ist schon bitter, was mit 1860 derzeit los ist. Leider geht es vielen Traditionsvereinen wie 1860”, sagte Kirsten zu dieblaue24:  ”Die Löwen sind ein riesiger Traditionsverein, der eigentlich in die Bundesliga gehört, dümpeln aber da unten rum. Ich hoffe sehr, dass die Löwen bald die Kurve kriegen und sich aus der Region der Abstiegsplätze verabschieden.”

Für Kirsten ist die Krise des TSV 1860 hausgemacht: “Seit Wildmoser nicht mehr ist, ging’s von Jahr zu Jahr bergab. Wenn du eigentlich so viele Fans hast und trotzdem nach unten durchgereicht wirst, dann fangen die Probleme oben im Verein an. Das ist sicher ein Problem des Managaments.”

Dennoch sieht der Ex-Nationalspieler die Möglichkeit, dass der Altmeister von 1966 mal wieder aufsteigt - auch dank seiner hervorragenden Jugendarbeit: “1860 ist für mich nach wie vor ein Verein mit großem Potential”, sagte Kirsten und ergänzt: “Der Verein hat immer von seinen Talenten gelebt, von seiner sehr guten Nachwuchsabteilung, die noch immer da ist. So schlau wird man bei 1860 sein, das beizubehalten. Der Nachwuchs ist das wahre Kapital. Ich unterhalte mich mit vielen Leuten, auch aus der Region. Und da schwärmen noch immer alle von der Nachwuchsarbeit der Löwen. Das könnte irgendwann auch wieder das Zünglein an der Waage sein, um wieder hoch zu kommen.”

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