VON OLIVER GRISS

Als Torsten Fröhling (48)  am Mittwochnachmittag im Pressestüberl zur Tür reinkam, machte der neue Löwen-Trainer zunächst große Augen: “Wow! Es ist das erste Mal, dass ich hier drin bin.” Die Blicke der rund 25 Reporter und Fotografen waren sogleich auf den Mann gerichtet, der den TSV 1860 vor dem drohenden Abstieg in die Dritte Liga retten soll. Sportchef Gerhard Poschner: “Torsten ist unser Trainer und wir sind überzeugt, dass wir bis zum Ende dieser Saison diese Situation meistern werden.”

Heißt: Die Löwen bauen in den restlichen 13 Spielen auf den bisherigen U21-Trainer. Schon am Samstag gegen St. Pauli (13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) gibt Fröhling sein Debüt auf der 1860-Trainerbank. Der Altmeister setzt also wieder auf eine interne Lösung - wie sooft seit dem Abstieg 2004: Reiner Maurer, Uwe Wolf, Marco Kurz, Alexander Schmidt und Markus von Ahlen bekamen diese einmalige Chance - und scheiterten jeweils. Warum soll’s jetzt ausgerechnet Fröhling packen? Poschner: “Torsten war schon länger in unseren Köpfen. Was wir jetzt brauchen, ist positive Energie, einen Typen.” Wie dieblaue24 weiß, war Fröhling schon nach der Moniz-Entlassung im vergangenen Herbst Thema bei Sportchef Poschner - und selbst wenn 1860 auf einen anderen Trainer als von Ahlen-Nachfolger gebaut hätte, wäre Fröhling von der U21 ins Profi-Team aufgerückt…

Nachdem Fröhling bei seiner Vorstellung die anfängliche Nervosität gemeistert hatte, glänzte er durch seine Souveränität: Wortgewandt, witzig und mit klaren Ansagen konnte  Fröhling bei den Zuhörern durchaus punkten. ”Fußball ist ein Ergebnis-Sport”, sagte er: “Ich mach mir die Aufgabe nicht einfach und ich hoffe, dass wir die Qualität der Mannschaft auch bald als Mannschaft rüberbringen. Meine Spieler sind Profis, sie sind Elite. Deswegen versuche ich im Training Druck aufzubauen. Wir müssen nicht nur kämpfen und Leidenschaft zeigen, sondern auch Fußball spielen.”

Und Fröhling, der von den dieblaue24-Lesern erst kürzlich zum Löwen-Trainer des Jahres 2014 gewählt wurde, brachte ein passendes Beispiel für seine Art, dass er nicht verlieren kann: “Ich lasse selbst meinen Sohn nicht einmal beim Schach gewinnen - und der ist 12 Jahre alt. Ich kann nicht verlieren.” Und da konnte Poschner trotz der angespannten Lage an der Grünwalder Straße plötzlich wieder schmunzeln…

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