VON OLIVER GRISS

Nein, Jannik Bandowski (20) macht nicht unbedingt den Eindruck, dass er sich beim TSV 1860 erst einmal hinten anstellen will. Der junge Mann aus Dortmund hat große Ziele: “Ich will mich hier sportlich wie persönlich weiterentwickeln. Ich möchte so viele Einsatzminuten wie möglich sammeln.” Beim 2:1-Testsieg gegen Unterhaching hat der U20-Nationalspieler gezeigt, dass ihm durchaus auch bald ein Platz in der Startelf zuzutrauen ist: Schnell, aggressiv und körperlich stark hat er sich in seinem 20-Minuten-Einsatz präsentiert. Und Bandowski macht auch deutlich, dass er ein sehr variabler Spieler ist: “Ich kann theoretisch auch offensiver spielen, aber ich glaube, dass mir von meinen Anlagen die Linksverteidiger-Position am besten zusagt. Mich zeichnet meine Athletik aus, ich bin schnell und habe einen guten linken Fuß. Ich denke, dass ich in Dortmund und auch hier einer von den schnellsten Spielern bin.” Und: “Ich kann auch rechts spielen.” Markus von Ahlen wird das gerne hören…

Dass Bandowski sich am Ende für die Löwen entschied (auch andere Zweitligisten buhlten um ihn), ist auch auf die warmen Worte von Ex-Löwe Sven Bender zurückzuführen: “Der Sven hat mir 1860 empfohlen. Das hat meine Entscheidung gestützt, zu 1860 zu wechseln. Sven hat mir gesagt, dass Sechzig ein attraktiver Verein, München eine tolle Stadt ist und man gut Chancen hat, sich weiterzuentwickeln.  Das ist ja genau das, was ich möchte. Genau das möchte ich ja. Für mich hat 1860 einen sehr guten Ruf und Namen. Ich denke, das könnte passen.”

Während Bandowski (Freundin Katharina) sich beim TSV 1860 inzwischen gut aufgenommen fühlt, hat das bis 2016 ausgeliehene BVB-Talent anderweitig noch Probleme: Mit der Millionen-Stadt München. “Ich muss sagen, München ist riesengroß. Das habe ich nicht so erwartet”, sagt der 20-Jährige schmunzelnd: “Wenn ich durch Dortmund gefahren bin, war ich in einer Viertelstunde mit dem gröbsten durch - hier aber habe ich das Gefühl, egal wo man hinfährt, braucht immer eine halbe Stunde…”

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