VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Am Mittwoch vor dem Training bestellte Markus von Ahlen seine Profis in den dritten Stock: Spielanalyse. Aufarbeitung der ernüchternden 1:2-Pleite in Nürnberg. Und wenn der 43-jährige Trainer-Novize genauer hingeschaut hat, wird er schnell feststellen, dass insbesondere bei drei seiner Spieler die Leistung nicht mit den eigenen Ansprüchen übereinstimmt. dieblaue24 nennt von Ahlens Problemfälle:

Christopher Schindler: Kürzlich porträtierte der TSV 1860 in seinem Vereinsheft den Kapitän - die Botschaft: “Vorbild sein!” Doch davon ist das 24-jährige Eigengewächs zumindest sportlich weit entfernt: Kein Spiel vergeht, indem der Perlacher nicht patzt. Nach dem 1:4 in Aue hatte Schindler sogar noch auf dem Rasen geweint. Dass Schindler in der Krise steckt und seinen Teil dazu beiträgt, will von Ahlen offenbar (noch) nicht sehen: “Wir machen keinen einzelnen Spieler für Sieg oder Niederlage verantwortlich, sondern wir haben immer gesagt, dass wir zusammen verteidigen. Ich kann sagen, dass Schindler in den letzten Wochen schon viel für uns gerettet hat…”

Gui Valllori: War eigentlich schon von Sportchef Gerhard Poschner aussortiert,  wurde dann aber von Ex-Trainer Ricardo Moniz und später von von Ahlen wieder aufgebaut. Bis auf seinen guten Auftritt in Bochum (3:0) konnte der 32-Jährige, der zweifelsfrei ein großes Kämpferherz hat, das Vertrauen nicht rechtfertigen. Zuletzt ganz schwach in Nürnberg. Wenn von Ahlen so konsequent wie bei Gary Kagelmacher handelt, dann dürfte Vallori (Vertrag läuft aus) die längste Zeit Stammkraft gewesen sein.

Yannick Stark: Kokettierte nach der Party-Affäre mit Abschied - musste aber bleiben. Konnte bei 1860 in anderthalb Jahren nie die Erwartungen erfüllen, viel zu launisch in seinen Leistungen. Beim 1:2 in Nürnberg gewann er in zentraler Rolle nur acht Zweikämpfe, zudem hatte der Hesse nur 38 Ballkontakte. Warum von Ahlen dennoch am Ex-Frankfurter festhält, bleibt sein Geheimnis.  Nach dieblaue24-Informationen wird Stark die Löwen im Winter höchstwahrscheinlich verlassen.

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