VON OLIVER GRISS

Aussprache zwischen Trainer und Sportchef - Mayrhofer schaut beim Training zu

Wer Ricardo Moniz (50) am Mittwochnachmittag an der Grünwalder Straße 114a beobachtet hat, mag nicht glauben, dass um den Löwen-Trainer nach dem Fehlstart in die Zweite Liga (nur zwei Punkte aus vier Spielen) eine heftige Diskussion entbrannt ist: Der Holländer peitschte vor den strengen Augen von Präsident Gerhard Mayrhofer und Sportchef Gerhard Poschner seine Spieler immer wieder nach vorne, korrigierte sie, feixte mit ihnen - und legte beispielsweise um Neuzugang Valdet Rama liebevoll seinen Arm. Nein, dieser Trainer kommt an beim TSV 1860. Vielleicht ist er in manchen Dingen ein wenig zu ungeschickt, auch bei der Wahl nach der richtigen Aufstellung. Doch noch immer hat Moniz die Gelegenheit, seine Fehler zu korrigieren. Zum Wohle von 1860.

Und genau darum geht’s Poschner: Sein Auftrag ist, die Löwen besser zu machen. Wenn ihm was nicht passt, dann schreitet er ein. Wie nach dem 1:1 gegen Darmstadt, als er feststellte, dass sich die Mannschaft zurückentwickelt hat. Gegenüber dieblaue24 sagte der Sportchef nun: “Ich hatte am Mittwoch mit Ricardo ein langes und vernünftiges Gespräch. Bei 1860 geht es immer nur um die Sache, nie um einzelne Personen - aber sachliche Analyse und Kritik muss sein, nur so wird man besser. Wir hinterfragen uns ständig, wie wir die Mannschaft besser machen können. Und genau das haben wir in den letzten Tagen getan. Für uns ist entscheidend, was wir intern besprechen und was dann auf dem Platz passiert, nicht.”

An einer Trainerdiskussion will sich Poschner aus diesem Grund auch gar nicht beteiligen: “Unsere Entscheidungen werden immer zielorientiert auf rein sportlicher Ebene getroffen.” Heißt: Ricardo Moniz bleibt Trainer des TSV 1860 - und sitzt beim Auswärtsspiel in St. Pauli (13. September) auf der Bank.

Mit welcher Mannschaft kann 1860 in St. Pauli gewinnen? Diskutieren Sie mit!