VON OLIVER GRISS

Es ist DAS Thema an den Münchner Stammtischen: Die nächtliche Affäre um die Party-Löwen. Hat der Verein mit der Suspendierung von vier Profis (Adlung, Weigl, Stark und Eicher) überreagiert? Hätte eine saftige Geldstrafe nicht gereicht? NEIN! Einen Tag nach dem peinlichen 2:3 in Lautern geht man nicht feiern, sondern trainieren, um die offensichtlichen Defizite auszugleichen. Steil gehen kann man nur, wenn auch die Leistung stimmt.

Natürlich, das Münchner Nachtleben ist sehr verlockend, vor allem für junge Männer wie Adlung, Weigl & Co: Man ist begehrt als Profi-Fußballer, das gefällt vielen. Einige können damit umgehen, die anderen nicht. Genauso hat Gabor Kiraly seine Vorbildfunktion beim TSV 1860 verletzt, als er Neuzugang Gary Kagelmacher auf dem Platz an die Haare wollte. Natürlich ist die Verbannung des Torwart-Oldies sehr hart, aber durchaus vertretbar.

Dass jetzt einige Fans rufen, die harte Welle der der Funktionäre wurde nur getroffen, um vom Fehlstart in die Zweite Liga abzulenken, ist zu einfach. Die Spieler hatten vor der Saison einen Verhaltenskodex unterschrieben. Es geht um Identifizierung für die eigenen Farben. Sportchef Gerhard Poschner musste deshalb ein Zeichen setzen - an die Spieler und an das nervöse Umfeld. Die Grünwalder Straße 114a darf nie mehr eine Wohlfühloase sein.

Was halten Sie von diesem Kommentar? Diskutieren Sie mit!