VON OLIVER GRISS

Der Serbe ist stark wie noch nie beim TSV 1860 - seinen Verbleib an der Grünwalder Straße macht er vom Transfermarkt abhängig

Als die meisten Löwen-Helden nach dem 4:0-Triumph über Aue schon auf dem Weg in die Südkurve waren, setzte sich Toni Rukavina (27) kurz ab und beglückte einen Fan auf der Haupttribüne mit seinem Trikot. Im Gegenzug bekam er eine Serbien-Fahne geschenkt, die er sich dann spontan um die Hüften band. Schließlich ist der Nationalspieler in Ruhestand ein stolzer Serbe. Und möglicherweise hat ihm der starke Auftritt gegen Erzgebirge Aue sogar auch ein paar Pluspunkte bei seinem Nationaltrainer eingebracht, nachdem er seit der WM 2010 mehr oder weniger keine Rolle mehr in Serbiens Nationalmannschaft gespielt hat.
Rukavinas nackte Zahlen bei 1860 sind hot: Seit der Rechtsverteidiger von Reiner Maurer reaktiviert wurde, lässt die Löwen-Abwehr so gut wie nichts mehr zu. Rukavina steht in der Viererkette wie eine serbische Mauer. “Seit ich wieder spiele”, sagte Rukavina schmunzelnd gegenüber dieblaue24, “haben wir kein Gegentor mehr bekommen. Das erfüllt mich schon ein klein wenig mit Stolz. Es macht mir wieder richtig Spass, Fußball zu spielen.”
Ob das über den 31. August auch weiterhin beim TSV 1860 sein wird, will Rukavina offen lassen: “Ich habe noch 15 Tage Zeit bis zum Ende der Transferperiode”, sagte Rukavina zu dieblaue24: “Wenn noch was Besseres kommt, dann muss ich mir das überlegen.” Hintergrund: Der TSV 1860 hat ihm ein Angebot über eine Vertragsverlängerung bis 2013 auf den Tisch gelegt, allerdings zu deutlich verringerten Konditionen. Rukavina: “Ich kenne die Probleme des Vereins, aber ich muss auch an mich denken.” Fazit: Rukavina will seine Leistung beim TSV 1860 weiterhin fair bezahlt haben und denkt wohl nicht an einen Gehaltsverzicht…